Zaschendorf


Das ehemalige Dorf Zaschendorf befindet sich im Meißner Stadtteil Cölln. Am 1. Januar 1912 wurde Zaschendorf mit seiner Fläche von 207,2260 ha und den ca. 800 Einwohnern nach Meißen eingemeindet. Die Gemarkung Zaschendorf reicht bis in das Spaargebirge.
Geschichte
Der Ort wurde bereits um 1350 als „Zcaslawendorf“, um 1507 als „Czaschendorf“ geschrieben erwähnt. Abgeleitet wurden die Bezeichnungen von dem slawisch-deutschen Vornamen „Caslal“ und dem deutschen Wort „Dorf“. Um 1387 ist auch ein Vorwerk erwähnt. Das sich im adeligen Besitz befindliche „Vorwerk Zaschendorf“ wird 1435 an den Rat der Stadt Meißen verkauft und die Einkünfte für die Unterhaltung der Elbbrücke und der Frauenkirche verwendet.
Ortsentwicklung
In den Jahren 1556 und 1557 siedelte Kurfürst August insgesamt 13 Bauernfamilien aus Kreyern in Zaschendorf an. Das damals bestehende Vorwerk Altzaschendorf wurde nun durch das Bauerndorf Neuzaschendorf erweitert. Am 4. Juli 1742 bekam die Gemeinde die Erlaubnis für eine Gemeinde-Schmiede. Während Altzaschendorf noch bis 1836 der Meißner Gerichtsbarkeit unterstand, war Neuzaschendorf diesbezüglich noch immer dem Amt Moritzburg zugeordnet. Am 21. Mai 1840 erfolgte die Wahl eines gemeinsamen Gemeinderates für Altzaschendorf und Neuzaschendorf. Damit erfolgte auch ein politischer Zusammenschluss zur Gemeinde Zaschendorf.
Am 30. Und 31. März 1845 wurden die sechs in der Niederung am Langen Graben liegenden Wirtschaften von einer „Elbehochflut“ betroffen. Am 30. März 1845 gegen 23 Uhr erreichten die Fluten das Dorf und die Brücke über den Langen Graben wurde weggerissen. Bedrohte Einwohner und das Vieh waren jedoch schon vorher in Sicherheit gebracht worden und es entstand nur wenig Schaden. Die Brücke über den Langen Graben wurde im Sommer 1845 wieder aufgebaut und eine „Hochwassermarke“ angebracht. Zaschendorf wurde im Jahre 1897 an die Wasserversorgung von Cölln angeschlossen und 1899 gab es eine elektrische Beleuchtung in der inneren Dorfstraße. Der Anschluss an die Meißner Gasversorgung erfolgte 1908 und 1911 war der Anschluss an das „Meißner Elt-Werk“. Am 20. Januar 1911 erging vom Stadtrat zu Meißen an die Dorfgemeinde Zaschendorf der Eingemeindungsvorschlag, welcher angenommen wurde. Am 1. Januar 1912 wurde Zaschendorf nach Meißen eingemeindet.[1]
Literatur
- Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 373 und 374.