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Das Waldschlösschen um 1925.

Das Waldschlösschen ist heute ein Fest- und Tagungshaus mit Restaurant am Stadtpark an der Wilsdruffer Straße Nr. 1. Das Waldschlösschen befindet sich auf dem Gelände hinter der Nikolaikirche.

Geschichte

Zunächst diente dort noch ein vorheriges Gebäude ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Quarantäne-Ort für Pestkranke und der alte Stadtfriedhof an der Triebisch war der Bestattungsort für die Opfer der Pestepidemien. Dabei waren die Besitzer des dortigen Hauses, dem sogenannten „Pestilenzgartenhauses“ verpflichtet, die städtischen Angestellten zur Versorgung der Pestkranken in Pestzeiten zu beherbergen. Die Stadt stellte zu Epidemie-Zeiten einen Geistlichen, einen Arzt und Chirurgen zur Verfügung. Diese Leistungen waren damals auch noch im Kaufvertrag von 1752 enthalten.

Im Jahre 1833 gründete sich im „Pestilenzgartenhaus“ der bürgerliche gesellige Verein der „Gartengesellschaft“, der nun das Haus für Veranstaltungen pachtete. Nach Auslaufen des Vertrages wurde das Haus ab 1863 von der Stadt Meißen gekauft und ab 1868 wurde es eine öffentliche Gaststätte. Die Gaststätte hatte man auch für Tanzveranstaltungen genutzt und mit „Tanz auf dem Pestilenzgarten“ beworben. Da sich die Sanierung des Gebäudes nicht lohnte hatte man es 1894 durch einen Neubau, dem heutigen „Waldschlösschen“ ersetzt. Die Eröffnung vom neuerrichteten Gebäude war am 30. Oktober 1894 und im Jahre 1886 überzog man ein dazugehöriges aufgeschüttetes Gelände mit Muttererde und gestaltete dort eine Gartenanlage mit Blumenrabatten.

Genutzt wurde das Waldschlösschen zunächst noch bis 1937 als Gaststätte. Bis zum Kriegsende war es ein BDM-Heim. Ab Januar 1950 war das Gebäude ein Internat der LPG-Hochschule (Fachschule für Landwirtschaft) und später wurde es ab 1964 zum Internat und Betriebskindergarten der LPG-Hochschule umgestaltet. Nach Abschluss der Rekonstruktion am 14. Juni 1973 hatte man das Waldschlösschen dann nur noch als Betriebskindergarten genutzt. Die Zahl der Kindergartenplätze hatte sich nun von 90 auf 144 Plätze erhöht.

Am 31. Juli 1995 wurde der Kindergarten geschlossen, weil dessen Bauzustand mangelhaft war. Nach einer Sanierung eröffnete man das Waldschlösschen am 11. September 1999 wieder als „Fest- und Tagungshaus Meißen“.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 356.