Vorbrücke mit Franziskaneum.

Die ehemalige Gemeinde Vorbrücke gehört heute zum Meißner Stadtteil Cölln. Dabei bedeutet der Name „Vorbrücke“ auch sinngemäß „vor der Brücke“.

Geschichte

Die Gemeinde Vorbrücke umfasste den Ratsweinberg mit dem Tonberg und Grünaue. Der Crassoberg gehörte allerdings schon zur Gemeinde Niederfähre. Vorbrücke wird erstmals 1547 als „Oberbrücker Gemeinde“ benannt. Wegen der Lage der Gemeinde an der Elbe und Elbbrücke, wurden die Einwohner immer wieder mit in die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen hineingezogen. Nicht selten, wenn man die Elbbrücke abbrannte, weil sich der Feind näherte, kamen oft einige Häuser mit zu Schaden. Die Gemeinde entwickelte sich vorwiegend an der Vorbrücker Straße, der Feldgasse und der Zscheilaer Straße.

Mit der Zeit entwickelte sich Vorbrücke zu einer Gemeinde, in der sich auch gern Meißner Bürger und vor allem Angehörige der Porzellanmanufaktur Meißen (Manufakturisten) niederließen, denn hier wohnte und lebte man billiger wie in der Stadt. Dazu kam noch, dass Manufakturisten grundsätzlich vom Brückenzoll befreit waren.[1] Vorbrücke hatte 1849 insgesamt 334 Einwohner, von denen allein 50 Einwohner in der Porzellanmanufaktur beschäftigt waren. Die Entwicklung von Vorbrücke war vor allem durch den Verkauf von Bauland auf dem Ratsweinberg sowie auf dem Tonberg geprägt. Es wurde darauf geachtet, dass sich hier keine Industrie ausbreiten konnte. Die Gemeinde Vorbrücke sollte mit kleineren Ausnahmen eine reine Wohngemeinde bleiben.

Die ursprünglich selbstständigen Gemeinden Vorbrücke mit dem Grundstück Grünaue, und Niederfähre schlossen sich am 1. Januar 1887 zusammen. Man einigte sich dabei auf den gemeinsamen Namen „Niederfähre-Vorbrücke“. Bereits ab 1. Januar 1890 gingen alle in der Landgemeinde Cölln auf. Die Landgemeinde Cölln kam schließlich ab 1. Januar 1901 zur Stadt Meißen.[2][3]

Literatur

  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
  • Mike Huth: Aller Anfang ist schwer, aus Manufakturisten als Bürger der Stadt Meißen. Stadtmuseum, Meißen, 2011.

Einzelnachweise

  1. Mike Huth: Aller Anfang ist schwer, aus Manufakturisten als Bürger der Stadt Meißen. Stadtmuseum, Meißen, 2011, S. 17-24.
  2. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 167, 168, 474 und 642.
  3. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 243.