VEB Plattenwerke Meißen

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Ehemaliger VEB Plattenwerke Meißen am Neumarkt.

Der VEB Plattenwerke Meißen war ein volkseigener Betrieb mit mehreren Betriebs- bzw. Werksteilen im Stadtgebiet von Meißen. Es werden dort Ofenkacheln, Wandfliesen und ein eingeschränktes Baukeramiksortiment gefertigt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1951 wurden einige Werke der Kachelofen- und Fliesenbranche zum „VEB Plattenwerke Meißen“ zusammengeschlossen. Der Betrieb wurde von den Meißnern auch liebevoll als „Platte“ oder „Plattenpiepe“ bezeichnet.

  • „Vereinigte Meißner Ofen- und Wandplattenwerke Meißen VEB“, mit den Werken Neumarkt Nr. 5 (künftig als Werk 1 bezeichnet) und Fabrikstraße Nr. 25 (künftig als Werk 3 bezeichnet)
  • „Sächsische Ofen- und Wandplattenwerke Werk I Meißen VEB“, Dresdner Straße Nr. 50 (künftig als Werk 4 bezeichnet)
  • „Sächsische Ofen- und Wandplattenwerke Werk II Meißen VEB“, Großenhainer Straße Nr. 20 mit dem Werksteil Fabrikstraße Nr. 9/10 (künftig als Werk 2 A bzw. Werk 2 B bezeichnet)

Angegliedert werden zudem:

  • „Wandplattenwerk Sörnewitz VEB“ (wird im Jahre 1969 stillgelegt)
  • „Keramisch-chemisches Mosaikplattenwerk Niedersedlitz VEB.

Geschichte

Bereits 1951 werden in den Meißner Betrieben der Plattenwerke schon wieder 35 825 000 Stück Wandplatten und 20 877 t Ofenkacheln produziert. Die Beschäftigungszahl hat 1952 nahezu wieder ihren Vorkriegsstand erreicht. Im Jahr 1952 erhält der VEB Plattenwerke Meißen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau Berlins Großaufträge. Die Aufträge umfassen beispielsweise 200 000 m² Wandplatten sowie 150 000 lfd. Meter anteilige Formstücke. Ab dem 1. Januar 1956 nennt sich der Betrieb „VEB Plattenwerk „Max Dietel“ Meißen“. Ein eigenes Warenzeichen wird am 17. Februar 1956 amtlich geschützt. In den 1960er Jahren entwickelt man die „stranggezogene Stegkachel“, welche von 1961 bis etwa 1968 produziert wird.

Ab 1972 erfolgt die Herstellung dekorierter Fliesen mittels Direktsiebdruck und anschließenden Dekorbrand (Drittbrand). Zunächst nur Aufglasur- und später Inglasurdekore. Im Jahre 1974 wurde das sogenannte „Kachelblatt“ (22 cm x 22 cm) entwickelt und ab 1978 werden „Reaktivfarben“ für die Unterglasurdekoration verwendet.

Die Warenproduktion im VEB Plattenwerke Meißen betrug 1989 insgesamt 55 000 000 Stück Wandfliesen (15 cm x 15 cm) aus dem Werk 1 am Neumarkt, 750 000 m² Baukeramik aus den Werken 3 und 4 in der Fabrikstraße bzw. Dresdener Straße, 9 300 t Kachelblätter (22 cm x 22 cm) aus den Werk 2 B in der Fabrikstraße und 1 300 t traditionelle Ofenware aus dem Werk 2 A in der Großenhainer Straße.

Ab 1990

Am 1. Juni 1990 erfolgt die Umwandlung des VEB Plattenwerke Meißen in die „Meissen-Keramik GmbH i.A. (i.A. = im Aufbau). Im Betrieb gibt es zum 1. Juli 1990 noch 870 Beschäftigte, davon 348 Frauen, 131 Vorrentner, 26 Schwerbeschädigte und 87 Teilzeitbeschäftigte. Der Betrieb wird Anfang 1991 von der Treuhandanstalt als sanierungswürdig eingestuft. Mit Kaufvertrag vom 12. Dezember 1991 zwischen der Treuhandanstalt, Niederlassung Dresden, geht das Unternehmen mit Wirkung vom 1. Januar 1992 in das Eigentum der „MK Keramik GmbH“ über und wird Nachfolger des „VEB Plattenwerke Meißen“. Firmensitz wird das Gelände an der Fabrikstraße Nr. 9/10. Die ehemaligen Betriebsteile am Neumarkt Nr. 5 und Dresdner Straße Nr. 50 werden zwar ebenfalls durch die MK Keramik GmbH von der Treuhandanstalt erworben, aber anschließend trotzdem verkauft. Der Betriebsteil 3 in der Fabrikstraße Nr. 25 war ebenfalls zum Verkauf vorgesehen.

An der Fabrikstraße Nr. 9/10 wird am 1. April 1992 der Grundstein für eine Produktionshalle mit moderner „Fliesen-Fertigungslinie“ gelegt. Am 11. Dezember 1992 ist die offizielle Inbetriebnahme der Fliesen-Fertigungslinie. Sie ist in dieser Zeit eine der größten Fliesenfertigungslinien in Europa. Gleichzeitig geht die neue Siebdruckanlage und ein Dekorofen in Betrieb.

Im Betriebsteil Großenhainer Straße Nr. 20 werden weiterhin traditionelle Ofenkacheln – auf Kundenwunsch auch handbemalt – gefertigt. In der „MK Keramik GmbH“ bleiben ca. 150 Arbeitsplatze erhalten, am Ende des Jahres 1989 gab es dort noch 1 040 Beschäftigte.

Am 13. Juli 1992 beginnen die Abrissarbeiten des ehemaligen Werkes I der Plattenwerke am Neumarkt Nr. 5. Bereits am 11. Juli 1992 hatten die Abrissarbeiten im Werk 4 in der Dresdner Straße Nr. 50 begonnen. Mitte November 1992 sind die Abrissarbeiten abgeschlossen.[1][2][3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Meißner Geschichte in Daten 929-1993. Kreissparkasse Meißen, Druck: Druckerei Thieme, Meißen 1993, S. 208 und 209.
  2. Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996. Kreissparkasse Meißen, Druck: Druckerei Thieme, Meißen 1996, S. 37, 38, 101 und 102.
  3. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 249 bis 252.