Triebisch


Die Triebisch ist ein Fluss, der südlich der Altstadtbrücke in die Elbe mündet.
Als Quelle der Triebisch gilt der Abfluss vom Grillenburger Teich im Tharandter Wald. Die Triebisch verläuft auf langer Strecke durch das Triebischtal und der Altstadt von Meißen. Nach 36,8 km mündet die Triebisch an der Meißner Uferstraße in der Nähe der Altstadtbrücke in die Elbe.
Das Triebischtal war schon immer geprägt von Überschwemmungen, die das einstige Weide- und Ackerland in der Talaue verwüsteten. Besonders nach Starkniederschlägen oder Dauerregen schwillt die Triebisch schnell an. Dabei wurden nicht selten auch Triebischstege und -brücken in Mittleidenschaft gezogen.
Von der Triebisch wurde einst auch der Mühlgraben mit Wasser zum Betreiben der vielen Mühlen versorgt. Reguliert wurde der Wasserfluss durch das Ratswehr, welches sich am Ende der Jaspisstraße befand. Das Ratswehr ist heute nicht mehr vorhanden und auch der ab ca. 1980 trockengelegte Mühlgraben ist im Stadtbild kaum noch nachvollziehbar.
Regulierung der Triebisch
Eine Regulierung der Triebisch brachte der Bebauungsplan für das innere Triebischtal 1871 mit sich. Mit der Regulierung versprach man sich die Gewinnung großer bebaubarer Areale, denn die vorhandenen meist flachen Uferböschungen der Triebisch brachten kaum Schutz vor Überflutungen. Die Regulierungsarbeiten der Triebisch begannen 1881 und kamen am 28. Februar 1885 zum Abschluss. Während der Arbeiten begann auch gleichzeitig der Straßenbau zur Verlängerung der Talstraße durch den Bau der heutigen Ossietzkystraße. Ein letzter Rest des alten Triebischbettes wurde bis Mai 1885 verfüllt. Im Jahre 1897 war auf rd. 400 m eine erneute Regulierung der Triebisch notwendig geworden. Es betraf den Abschnitt zwischen der Einmündung der Jaspisstraße und der Lessingstraße. Eine letzte Triebischregulierung betraf den Abschnitt zwischen Erlichtsteg bis zur Lessingstraße. Die Einleitung der Triebisch in das neue Flussbett erfolgte am 7. Juli 1913.[1][2]
Triebisch-Hochwasser (Auswahl)
- Am 24. August 1471 wurde der damalige Steg zur Nikolaikirche durch ein Hochwasser weggerissen. Eine schwangere Frau ertrank in den Fluten.
- Nach Starkregen war die Triebisch am 5. August 1508 so stark angestiegen, dass die am Triebischufer stehenden Scheunen und Walkmühlen fortgerissen wurden.
- Eine verheerende Triebisch-Hochflut gab es am 31. Juli 1860, bei der viel Schaden angerichtet wurde.
- Am 30. Juli 1897 gab es erneut eine verheerende Hochflut der Triebisch. Es kam zu Schäden durch Anschwemmungen hinter dem Jacobiwerk am linken Ufer.
- Durch ein schweres Unwetter mit Starkregen in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1941, kam es zu massiven Schäden im gesamten Triebischtaler Stadtteil, besonders an der Wettinstraße.
- Eine schweres Triebisch-Hochwasser gab es vom 12. bis 13. August 2002. Besonders betroffen waren die Bereiche Ossietzkystraße-Talstraße-Neugasse. Dadurch waren auch Roßmarkt, Kleinmarkt, Heinrichsplatz und Theaterplatz überflutet.
Die aufwendigen Sanierungsarbeiten am Triebischbett nach der schweren Hochflut der Triebisch im Jahre 2002, waren im November 2007 abgeschlossen. Es musste an vielen Stellen die Ufermauer neu errichtet werden. Zudem wurde die Pflasterung vom Flussbett wieder ergänzt. Es mussten zwei Brücken in der Nähe der Talstraße und Jaspisstraße abgebrochen werden. Die Brücke am Erlichsteg (Blaue Brücke), welche als einzige Triebischbrücke im Stadtgebiet dem Hochwasser von 2002 zum Opfer fiel, wurde ersetzt.
Klein-Venedig
Der Übergang der Triebisch wird im Stadtgebiet von Meißen durch zahlreiche Brücken ermöglicht. Besonders reizvoll ist der Bereich „Klein-Venedig“ zwischen Nikolaisteg und der Einmündung der Triebisch in die Elbe, welcher gern als Fotomotiv ausgewählt wird.
Literatur
- Helmut Kröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
Zum Thema Triebisch gibt es wegen seiner überregionalen Bedeutung auch einen Artikel bei Wikipedia: Triebisch.