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Der Theaterplatz um 1898.
Der Theaterplatz 1962.
Der Theaterplatz während der Elbe-Hochflut 2002.

Der Theaterplatz befindet sich im Zentrum von Meißen und gehört durch seine relativ tiefen Lage zu den hochwassergefährdetsten Teilen der Altstadt. Der Platz wird im Volksmund daher auch gern als „Badewanne Meißens“ bezeichnet. Die Mitte vom Platz wird heute durch das Gebäude vom Stadttheater dominiert.

Geschichte

Einst wurde der Platz als „Jahrmarkt“ bezeichnet. Der vordere Teil der heutigen Leipziger Straße, von der Elbstraße bis zum Theaterplatz, nannte man einst „Jahrmarktsgasse“. Dabei wird der Name „Jahrmarkt“ schon im Jahre 1446 urkundlich erwähnt. Er nimmt dabei Bezug auf die dort regelmäßig abgehaltenen Jahrmärkte. Ab 1698 führte der Fernverkehr über die Leipziger Straße und verlief damit direkt über den „Jahrmarkt“. Die sich am Platze befindlichen Gasthöfe gehörten bald zu den bedeutendsten der Stadt. Zudem gab es genug Raum für Stallungen und man konnte Fuhrwerke abstellen. Weiterhin gab es am Theaterplatz auch Riemer, Bäcker, Wagner, Seiler und andere Dienstleister. Dabei wurde der gesamte Platz für das gewerbliche Treiben mit einbezogen, was wiederum oft einen unordentlichen Eindruck brachte.

Vom Gewandhaus zum Stadttheater

Im Jahre 1545 wird auf dem Platz ein Gewandhaus errichtet, welches heute als Stadttheater genutzt wird. Mit der Eröffnung vom Stadttheater änderte sich dann auch die Situation am Platz, denn ab nun achtete man mehr auf Ordnung. Der innere Umbau vom Gewandhaus zum Stadttheater Meißen beginnt 1851 und betrifft vorerst nur den südlich gelegenen Teil. Der 31. Juli 1851 gilt, mit der Unterzeichnung vom Mietvertrag, als Geburtsstunde des Stadttheaters. Eröffnung vom Theater war am 13. November 1851. Gespielt wurde damals das Lustspiel „Die rothe Schleife“ von Carl Maria v. Weber. Kurz nach der Eröffnung vom Stadttheater kommt für den Platz am Gewandhaus der bis heute bestehende Name „Theaterplatz“ auf.

Der Name „Theaterplatz“ setzte sich trotzdem nicht so recht durch, denn in den Ratsakten wird er erst ab 1862 verwendet. Im Gebrauch ist eher der Name „Leipziger Straße“, welche nun westlich und östlich am Stadttheater vorbeiführt. Aber auch „Jahrmarkt“ wird immer noch verwendet. Mit der Inbetriebnahme der Leipzig-Dresdner Eisenbahn im Jahre 1839 verblasste zunehmend der Glanz der Herbergen und Gasthöfe am Theaterplatz.

Ankommende Fernreisende stiegen nun an anderen Stellen ab. Wie die heutigen Baulichkeiten am ehemaligen „Jahrmarkt“ zeigen, verschwanden ab den 1870er Jahren offenbar auch die vermögenden Geschäftsleute, denn es bestand für diese Ortslage kein großes Interesse mehr. Das Gesellschaftshaus „Goldene Sonne“, Theaterplatz Nr. 14 blieb jedoch ein renommiertes Etablissement und entwickelte sich später zum Kino.[1]

Heute liegt der Theaterplatz an den Wochentagen, etwas abseits der Touristenströme und ist dabei ein ruhiger, eher malerischer Ort. An den Wochenenden begeistern jedoch viele Veranstaltungen, welche direkt vor dem Stadttheater stattfinden, die Einwohner und Gäste.

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, S. 341 und 342.