Tausend Jahre Meißen (Buch)


Das 735 Seiten umfassende stadtgeschichtliche Werk „Tausend Jahre Meissen“ von Dr. Helmuth Gröger, wurde durch den Autor bereits im Jahre 1923 im Auftrage der Stadt Meißen begonnen. Das Werk erschien 1929 zur Tausendjahrfeier.
Geschichte
Karl Wilhelm Loose
Den Grundstein zum Werk hatte schon Karl Wilhelm Loose (1839-1903) gelegt. Loose war ein verdienstvoller Heimatforscher im „Verein für Geschichte der Stadt Meißen“. Ab 1882 erscheinen von ihm viele Beiträge zur Meißner Stadtgeschichte, nebenamtlich wirkte er als Stadtarchivar. Schon 1885 beginnt Loose im Hinblick zur anstehenden Jahrtausendfeier (1929) im Auftrag der Stadtverwaltung mit der Erarbeitung einer Geschichte der Stadt Meißen. Demnach hatte Loose eine „Topografie der Stadt Meißen“ geplant. Diese Zusammenstellung von Daten ging jedoch verloren, denn im Jahre 1923 suchte man danach vergeblich. Allerdings waren noch einige Zusammenstellungen von Loose vorhanden. Diese Unterlagen übergab man auf Beschluss des Oberbürgermeisters an Helmut Gröger.
Helmuth Gröger
Im Jahre 1923 wird Helmuth Gröger, Studienrat an der Höheren Mädchenschule in Meißen, von der Stadt Meißen vom Schuldienst freigestellt und damit beauftragt, anlässlich der bevorstehenden Tausendjahrfeier eine umfassende Chronik der Meißner Stadtgeschichte zu verfassen. Dabei lagen Gröger einige Zusammenstellungen von Loose vor. Es war sogar vereinbart worden, den Nachlass von Loose im Werk auch als Quelle anzugeben.[1]
Das Buch
Das 735 Seiten umfassende stadtgeschichtliche Werk „Tausend Jahre Meissen“ von Dr. Helmuth Gröger, wurde zum Preis von 25,00 Reichsmark, verkauft. Später kostet das Buch nur noch 15,00 Reichsmark.[2] Gedruckt wurde das Buch im Verlag Klinkicht & Sohn Meißen.
Neben einem Vorwort von Gröger ist das Werk in sechs Bücher gegliedert. Dazu gibt es 43 Abbildungen, bei denen es sich meist um Grafiken, Zeichnungen und Fotos zur Meißner Stadtgeschichte handelt. Gröger beginnt mit den Karolingischen Versuchen, die Elbe als Grenze zu gewinnen. Er schließt sein Werk im Jahre 1928 mit der Eingemeindung von Lercha nach Meißen. Im „Ausklang“ geht Gröger noch einmal kurz auf den damals aktuellen Haushaltsplan der Stadt des Jahres 1928/1929 ein. Die Quellenangaben umfassen vier Seiten, darunter werden auch die damals verfügbaren Quellen von Loose angegeben. Bereits im Vorwort werden die Forschungen von Loose explizit von Gröger hervorgehoben und gewürdigt.
Sonstiges
- Konkrete Angaben oder Hinweise zur Auflagenhöhe finden sich im Buch nicht.
- Der Verlag Klinkicht & Sohn weist zwar auf das urheberrechtlich geschützte Werk hin und erwähnt dabei auch ausdrücklich „Übersetzungen“, doch ist nicht bekannt, ob es tatsächlich Übersetzungen gab.
- Vermutlich wurden dem Buch oder auch nur Teilen der Auflage, ein blau besticktes Lesezeichen beigegeben. Ob es sich dabei um eine offizielle Beigabe handelte und wer der Hersteller dieser Arbeit war, ist ungeklärt.
Literatur
- Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, ISBN 3-929706-09-5.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.