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Fleischertor von außen Anfang des 19. Jahrhunderts.
Die Meißner Stadtmauer Ende des 16. Jahrhunderts.

Die Bürger der Stadt Meißen hatten im Laufe der Zeit die Befestigung der Stadt außerordentlich wehrhaft, standhaft und zuverlässig angelegt. Dabei kam ihnen auch die Natur und Landschaft hilfreich entgegen. Bei einer Grabung im Frühjahr 1928 auf einem Grundstück in der Gerbergasse entdeckte man fünf Meter unter der Oberfläche das Fundament der ersten Stadtmauer. Nach weiteren Forschungen konnte man schließlich feststellen, dass die Stadtmauer an dieser Stelle eine Höhe von acht Metern erreicht hatte. Die äußere Wehrmauer soll demnach eine Stärke von 1,50 Meter und die innere Wehrmauer die Stärke von 1 Meter gehabt haben.

Es gab zudem eine vorgelegte zweite Mauer, die vom Brückentor über die weiteren Tore bis hin zum Lommatzscher Tor verlief. Zwischen den beiden Wehrmauern hatte man dann noch den Stadtgraben hingeleitet und es entstand dadurch eine Art von Zwinger, der den Schutz der Stadt noch vervollständigte. Zudem war der Graben auch noch zusätzlich von einem Flechtwerk aus lederumflochtenen Pfosten gesichert. Es gab dort viele tiefe grubenartige Löcher und der an der äußeren Wehrmauer vorbeifließende Graben konnte den Zwinger schnell mit Wasser füllen. Im Jahre 1432 wird erstmals der „Zwinger“ erwähnt.

Die Stadttore

Die Wehrmauer war an einigen Stellen durchbrochen und es gab Stadttore. Die Stadttore waren dabei Teile der Stadtbefestigung und meistens mit Verteidigungstürmen gesichert. Dabei gab es Türme mit Tordurchfahrt (Tortürme) oder auch Türme, die sich direkt seitlich vom Turm (Flankenturm) anschlossen. Die Altstadt war durch folgende Stadttore passierbar.

In historischen Urkunden von 1287 und 1289 ist noch ein weiteres Tor überliefert. Es handelt sich dabei um das sogenannte „Windische Tor“ auch „windige Pforte“ (porta ventibilis) genannt. Es soll sich einst zwischen dem Görnischen und Lommatzscher Tor befunden haben. Ob alle Torstätten wie sie seit der Mitte des 14. Jahrhunderts nachzuweisen sind, auch schon in ihrer Frühzeit, den uns heute bekannten Namen geführt haben, ist allerdings nicht belegt.

Die ehemaligen Stadttore wurden ab 1826, weil sie zum Verkehrshindernis geworden waren, abgerissen. Zur Tausendjahrfeier 1929 hatte man das äußere Wassertor, das Lommatzscher Tor und das Görnische Tor temporär wieder als Attrappen aufgebaut.[1][2]

Literatur

  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 307-309.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 327-329.