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Stadtmauer und das Görnische Tor zur 1000-Jahrfeier 1929.

Bei einer Grabung im Frühjahr 1928 auf einem Grundstück in der Gerbergasse entdeckte man fünf Meter unter der Oberfläche das Fundament der ersten Stadtmauer. Nach weiteren Forschungen konnte man schließlich feststellen, dass die Stadtmauer an dieser Stelle eine Höhe von acht Metern erreicht hatte. Die äußere Wehrmauer soll demnach eine Stärke von 1,50 Meter und die innere Wehrmauer die Stärke von 1 Meter gehabt haben.

Es gab zudem eine vorgelegte zweite Mauer, die vom Brückentor über die weiteren Tore bis hin zum Lommatzscher Tor verlief. Zwischen den beiden Wehrmauern hatte man dann noch den Stadtgraben hingeleitet und es entstand dadurch eine Art von Zwinger, der den Schutz der Stadt noch vervollständigte. Zudem war der Graben auch noch zusätzlich von einem Flechtwerk aus lederumflochtenen Pfosten gesichert. Es gab dort viele tiefe grubenartige Löcher und der an der äußeren Wehrmauer vorbeifließende Graben konnte den Zwinger schnell mit Wasser füllen. Im Jahre 1432 wird erstmals der „Zwinger“ erwähnt.

Die Wehrmauer war an einigen Stellen durchbrochen und es gab Stadttore. Die Stadttore waren dabei Teile der Stadtbefestigung und meistens mit Verteidigungstürmen gesichert. Dabei gab es Türme mit Tordurchfahrt (Tortürme) oder auch Türme, die sich direkt seitlich vom Turm (Flankenturm) anschlossen.

Bereits mit dem 30jährigen Krieg begann der Verfall der Stadtmauern. Stadtmauer und Stadttore dienten ab 1719 nur noch fiskalischen Zwecken. Nach den Napoleonischen Kriegen war die Stadt bereits entfestigt und die Ummauerung verschwand bis auf wenige Reste. An der Kerbe ist heute beispielswese noch ein Stück der ehemaligen Zwingermauer zu erleben. Dass man den Weg im Laufe der Jahre aufgeschüttet hat, kann man heute an der relativ geringe Höhe der Schießscharten in der Mauer sehen.[1][2][3]

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Neununddreißigstes Heft: Meißen (Stadt, Vorstädte, Afrafreiheit und Wasserburg, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden, 1917.
  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 307-309.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 327-329.
  3. Cornelius Gurlitt: Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Neununddreißigstes Heft: Meißen (Stadt, Vorstädte, Afrafreiheit und Wasserburg, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden, 1917, S. 207 bis 211.