Städtische Farbschule Meißen
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In der Weinbergschule im Stadtteil Cölln auf dem Ratsweinberg, wurde am 2. Juni 1920 die „Städtische Farbschule Meißen“ eingerichtet. Gegründet wurde die Farbschule im Jahre 1919. Nach Überlieferungen soll es sich dabei um die erste Farbschule der Welt gehandelt haben.
Zunächst benutzten noch die Schüler der Weinbergschule und die Schüler der Farbschule den Zeichensaal gemeinsam. Aufsichtsbehörden der Farbschule waren der Stadtrat, ein zuvor geründeter Farbschulausschuss und ein am 19. August 1920 gegründeter Farbverein. Im Jahre 1921 waren dem Farbausschuss angehörig: Vorsitzender war Ratsmitglied Naumann und die Stadtverordneten Göring und Koch. Außerdem waren Professor Achtenhagen, der Lehrer Fleischer, Dr. Ing. Koch und der Malermeister Thiele, weitere Mitglieder.[1]
Zweck der Farbschule
Durch verschiedene Kurse an der Farbschule sollten besonders Angehörige der farbenverarbeitenden und farbenerzeugenden Industrie angesprochen werden, damit sie daraus für ihre gewerbliche und berufliche Tätigkeit Nutzen ziehen können. Dabei lehnte man sich an die von Professor Dr. Wilhelm Ostwald entwickelte Farbenlehre (Oswaldʼsche Farbenlehre) an. Doch auch Anfänger und wissenschaftlich interessierte Personen konnten sich an der Farbschule mit der Farbenlehre vertraut machen. Gleichzeitig wurde man durch die umfangreiche Lehrerschaft auch in die Farbharmonie eingeführt.[2]
Zunächst fanden die Kurse an der Farbschule großem Anklang, doch das Interesse schwand. Im Jahre 1925 musste die Städtische Farbschule Meißen beim Stadtrat einen Zuschuss von 400 Mark für das Schuljahr 1924/1925 beantragen, obwohl allein 25 Besucher der Schule aus dem Meißner Gebiet stammten.[3]
Wenig später sah man sich gezwungen auch Mal- und Zeichenklassen für Kinder einzurichten. Nach den Osterferien 1926 erfolgte, angeblich auf Ratsbeschluss, die Schließung der Städtischen Farbschule Meißen in der Weinbergschule. Trotzdem muss die Farbschule an einem anderen Standort weiter existiert haben. In einer Publikation von 1928 ist noch von der Existenz der Städtischen Farbschule die Rede und eine Porzellanmedaille aus dem Jahre 1929 belegt das ebenfalls.[4]
Porzellanmedaille
Die Porzellanmedaille aus dem Jahre 1929 widmet sich dem 10 Gründungstag der Farbschule Meißen. Die Medaille gibt es in Biskuitporzellan und Steinzeug mit oder ohne Farbdekor.
- Vorderseite (Avers): Auf einem auf der Spitze stehendem Quadrat ein sitzender Maler mit ausgebreiteten Armen. Beidseitig je ein Lorbeerzweig. Daran nach unten das Spiegelbild.
- Rückseite (Revers): Ein liegender Rhombus ist in 64 Felder unterteilt und an den Ecken je ein Buchstabe „V“, „W“, „V“, „S“. Unten die gekreuzten Kurschwerter als Herkunftszeichen der Porzellanmanufaktur Meißen. Bogenförmige Randschrift: STÄDTISCHE FARBSCHULE MEISSEN • GEGR • 1919 •
Literatur
- Riesaer Tageblatt vom 17. Februar 1920.
- Adressbuch der Stadt Meißen, 1921.
- Wilsdruffer Tageblatt' vom 19. Februar 1925.
- Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch der Stadt Meißen, 1921, Teil I, S. 29.
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax, Beucha 2009, S. 362 und 363.
- ↑ Vergleiche dazu, Wilsdruffer Tageblatt' vom 19. Februar 1925, S. 4.
- ↑ Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928, S. 63 bis 64.