Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.

Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Ein Blick über die Elbe nach Spaar um 1906.
Weinanbau und Weinstuben in Spaar um 1926.

Heute wird der im Spaargebirge liegende Teil des Stadtgebietes umgangssprachlich als Spaar bezeichnet. Der Teil umfasst heute die Gemarkungen von Oberspaar, Niederspaar sowie Anteile der Gemarkung von Cölln. Historisch betrachtet bezieht sich der Begriff „Spaar“ jedoch nur auf die Gemarkungen der einst selbstständigen Gemeinden von Oberspaar und Niederspaar. Beide Gemeinden weisen in ihren Entwicklungen viele Gemeinsamkeiten auf.

In beiden Gemeinden ist erst ab 1875 eine merkliche Zunahme der Bevölkerungszahl eingetreten. Beide Gemeinden gehörten zur Kirchgemeinde und zur Schulgemeinde von Cölln. Durch die weiträumige Siedlungsstruktur von Ober- und Niederspaar waren beide Gemeinden lange nicht in der Lage aus eigener Kraft eine moderne Infrastruktur aufzubauen. Nach dem Anschluss von Cölln nach Meißen war auch für beide Gemeinden ein Anschluss nach Meißen bald vorhersehbar. Am 1. Januar 1908 wurde die Gemeinde Niederspaar nach Meißen eingemeindet und am 1. Januar 1912 wurde auch die Gemeinde Oberspaar nach Meißen eingemeindet.

Geschichte

Eine urkundliche Erstbenennung bezieht sich auf das Spaargebirge mit seinen Wäldern und den späteren Weinbergen. Benannt wurde beispielsweise das Spaargebirge mit „vf dem Sparsperge“ im Jahre 1352 und 1435 wird es als „das holcz Sparaw“ bezeichnet. Ebenfalls werden die Weinberge von Spaar im Jahre 1435 als „die weinberge vmb den Sparo“ benannt. Um 1445 wird der Wald als „holcz in der Sporaw“ und im Jahre 1556 wird erstmalig von „die Sparwiesen“ berichtet. Um 1600 wird „am Spar“ erwähnt und um 1696 schreibt man schon von „Spaar“. „Ober-Spaar“ wird erstmals im Jahre 1724 erwähnt.

Bis in das 16. Jahrhundert hinein war das Spaargebirge nur wenig besiedelt und mit dichtem Eichenwald bestockt. In den Jahren 1556/1557 gibt der Kurfürst das Spaargebirge als kurfürstliches Jagdgebiet auf und nach dem Dreißigjährigen Krieg wird das gesamte Spaargebirge zum Weinanbau freigegeben.

Auf dem Gelände der späteren Gemeinden Niederspaar und Oberspaar wohnten 1646 insgesamt 16 Häusler und 1748 waren es bereits 65 Häusler. In Niederspaar wohnten 1834 insgesamt 124 Personen in 25 Häusern. In Oberspaar gab es 1834 insgesamt 65 Häuser mit 341 Einwohnern. Im Jahre 1903 wurde auf dem Grundstück Roter Weg Nr. 16 ein kleines Sonnen- und Luftbad angelegt und später am 30. April 1911 an der Grundmannstraße noch ein größeres Licht-, Luft- und Sonnenbad mit 12 400 qm eröffnet.

Bereits im Eingemeindungsvertrag von Oberspaar (genehmigt am 9. Dezember 1911) wurde festgeschrieben: Der landschaftliche Charakter des Spaargebirges muß auch nach der Einverleibung nach Meißen erhalten bleiben. Große Teile des Spaargebirges wurden bereits 1935 und 1974 als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Damit konnte sich der Charakter von Oberspaar größtenteils erhalten. Große Verdienste um die Erhaltung des Gebietscharakters von Spaar hat sich dabei der einstige Ortsverein Spaar erworben.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 244 und 306 bis 307.