Siebeneichen (Schloss)

Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.

Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Schloss Siebeneichen.
Schloss Siebeneichen um 1915.

Das Renaissance-Bauwerk Siebeneichen (Schloss) wurde 1543 auf einem Felssporn der linkselbischen Hochfläche durch Ernst von Miltitz auf dem Boden seines Vorwerks Siebeneichen neu erbaut. Das Schloss wurde der Hauptstammsitz seines Geschlechts mit kurzer Unterbrechung bis 1945.

Das Schloss

Die einstigen Renaissance-Giebel des Schlosses sind bereits 1748 entfernt worden. In wenigen Räumen konnten sich allerdings die Renaissance-Holzbalkendecken erhalten. Im 2. Schlesischen Krieg wurde am Schloss von 1745 bis 1748 eine barocke Dreiflügelanlage angebaut, welche zusammen mit dem Renaissancebau einen Hof umschließt. Das Schloss Siebeneichen, welches einmal das geistige Zentrum der Romantik in Sachsen gewesen sein soll, konnte sich allerdings auf dieser Ebene nicht halten.[1]

Im Jahre 1930 hatte Monica von Miltitz versucht das Schloss Siebeneichen zum Sitz einer kulturpolitischen Bildungseinrichtung (Schloss Siebeneichen College, Meißen near Dresden) umzugestalten. Allerdings ging es der Baronin offenbar auch um die Aufbesserung der zerrütteten v. Miltitzschen Finanzen. Das College-Projekt wurde nicht umgesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde das Schloss und das Rittergut enteignet. Dabei ging die Inneneinrichtung verloren und auch von der einst umfangreichen Bibliothek blieben nur wenige Exemplare erhalten. Im Mai 1947 wurde in fünf Räumen zunächst ein Naturkundemuseum eröffnet. Ab 1948 beherbergte das Schloss verschiedene Bildungseinrichtungen, zudem kam es zu einer treuhänderischen Verwaltung durch die Stadtverwaltung Meißen. Es wurde eine „Kreisverwaltungsschule“ eingerichtet und man gab dort sechswöchige Lehrgänge für Bürgermeister und Verwaltungsangestellte. Das Volksbildungsministerium des Landes Sachsen übernahm das Schloss und eröffnete dort am 18. Mai 1950 die Landesvolkshochschule Sachsen.

Am 1. Oktober 1950 musste das Naturkundemuseum schließen, weil man die Räumlichkeiten für die Landesvolkshochschule Sachsen benötigte. Gleichzeitig baute man das Schloss umfangreich für einen Lehr- und Internatsbetrieb um. Im Jahre 1953 wurde die Landesvolkshochschule zur „Zentralen Schule für kulturelle Aufklärung“ umgebildet. Kulturfunktionäre erhielten nun hier in 5-Monats-Lehrgängen ihre Ausbildung. Ab April 1957 wurde das Schloss zur „Schule für Klub- und Kulturhausleiter“ mit einer Ausbildungszeit von sechs Monaten, welche 1958 auf drei Monate verkürzt wurde. Am 1. September 1963 wird die Schule in Fachschule für Klubhausleiter „Martin Andersen Nexö“ umgestaltet, nun mit vierjährigen Fachschulfernstudium für Klubhausleiter. Ab 1975 erfolgt die Einführung des Direktstudiums.

Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 wird die Klubhausleiter-Schule ab dem 11. Dezember 1990 abgewickelt. Bis zum 13. Juli 1991 hatten die Studenten die Schule verlassen. Zunächst nutzte nun der „Bildungsverein Meißen“ e.V. die Räumlichkeiten. Es wurden im Auftrage des Arbeitsamtes Umschulungslehrgänge für Arbeitslose und Kurzarbeiter durchgeführt. Am 15. November 1991 war die Eröffnung der „Heimvolkshochschule, Erwachsenenbildung für den ländlichen Raum e.V. Meißen Schloss Siebeneichen“. Die Heimvolkshochschule veranlasste umfangreiche Sanierungsarbeiten am Schloss und machte sich um die Wiederherstellung vom Park Siebeneichen verdient. Am 31. Juli 1997 war die Schließung der Heimvolkshochschule. Danach wurde das Schloss Sitz der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung. Das Schlossgebäude beherbergt heute das Fortbildungs- und Tagungszentrum Meißen im heutigen Landesamt für Schule und Bildung.[2]

Literatur

  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 105 und 106, 108, 128, 141, 164, 174, 219, 220, 287, 395 und 396, 414,428, 430, 455, 471, 475 bis 477, 493, 527, 567, 621 und 636.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 301 und 302.