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Schloss und Park Siebeneichen.
Im Park von Siebeneichen um 1904.
Der Heimattiergarten 1985.

Der Landschaftspark Siebeneichen befindet sich am linkselbischen schluchtenreichen Talhang unweit vom Schloss Siebeneichen. Der Park besitzt zahlreiche Wege, Ruhebänke und Aussichtspunkte, welche gern von Spaziergängern aufgesucht werden.

Der Park

Der Park beginnt in der Nähe vom Weg Siebeneichener Schloßberg und umfasst rd. 11,5 ha. Dazu kommen noch viele kleinere Flächen eines Flurstücks direkt am Schloss, welche erst 1957 dem Park zugeordnet wurden. Der Landschaftspark erstreckt sich vom Schloss bis zum Tal des „Bockwener Baches“ nach Süden. Ein Teil vom Park gehört seit 1939 zur Stadt Meißen und wurde am 1. Dezember 1941 von Bockwen nach Meißen umgeflurt.

Das sich am Rande vom Park befindliche ehemalige Forsthaus wurde mehrfach umgebaut, jedoch blieb das Renaissance-Portal erhalten. Im Jahre 1803 wurde das Forsthaus auch als „Jägerhaus“ bezeichnet. An der Brüstung vom Forsthaus war folgender Spruch zu lesen:

Nach Christi Geburt im 1591 Jahr / Wart dieser Garten ummauert gar / desgleichen die Wasserkunst daneben / durch Nickel von Miltitz gefertigt eben / Er hat gelebt 63 Jahr / Christus sein Seel in Ruh bewahr / Zu meiden allen calvinistischen Schein / So wieder Gottes Wort streitet in Heuchelein / das verlieh ihm Herr Jesus Christ / der Du die Wahrheit selber bist.

Über dem Tor stand noch folgender Spruch:

Im Jahre achtzehnhundert dreiundzehn / Sah man hier fremder Völker Fahnen wehn: / Hier kämpften Krieger aus dem Frankenlande / Mit Reitern von der Wolga und des Urals Strande, / Nun Frieden ist, so mögen auch im deutschen Lande / Des Friedens beste Früchte reifen jedem Stande, / Die Brüder soll die Selbstsucht nie entzwein, / kein Meinungszwist das Heiligste entweihn.[1]

Wie das Schloss Siebeneichen gehörte auch der Park zum Besitz des Adelsgeschlechts derer v. Miltitz. Bereits im 16. Jahrhundert ist ein „großer Garten unter dem Schloß“ nachweisbar. Den Garten hatte einst Nickel von Miltitz (1532-1595) von vier Acker auf 14 Acker (etwa 8,3 ha) vergrößern lassen und es wurde dort eine „Wasserkunst“ (künstliche Wasserläufe) angelegt. Im Jahre 1591 hatte man den „Garten“ mit einer Mauer einfrieden lassen.

Der Park wurde unter Dietrich von Miltitz (1769-1853) nochmals erweitert und dabei zum englischen Landschaftspark umgestaltet. Seine Frau „Sara Anna von Miltitz“ (1775-1819) hatte vor der Hochzeit einige Jahre in England gelebt und dann später einige Partien vom Park mitgestaltet. Im Volksmund bekam der Park den Namen „Engländerei“.

Der südliche Teil vom Park wurde erst ab 1830 angelegt und behielt vorwiegend seinen waldartigen Charakter. Man achtete allerdings auf die Freihaltung von Sichtschneisen und stellte an den Wegen Garten-Plastiken und Ruhebänke aus Sandstein auf. Oberhalb vom Schloss am Rittergut Siebeneichen gab es einen kleinen Ziergarten mit Springbrunnen und Gewächshaus (Wintergarten). Es gab auch einen sogenannten „Mariengarten“ mit Agaven und Hortensien und auf dem Weg zum Mariengarten waren Feigenbäume angepflanzt. Südöstlich vom Mariengarten befindet sich oberhalb eine Grabanlage mit vier Gräbern. Sie wurde für katholische Angehörige der Familie von Miltitz angelegt. Das Areal vom Mariengarten wurde 1952 von Angestellten und Schüler der Schule für kulturelle Arbeit eine Freilichtbühne gebaut. Um 1956 wurden zwei Teiche angelegt und der Boden wurde mit Ton abgedichtet. Der untere Teich war mit einem Springbrunnen ausgestattet. Im nördlichen unteren Parkteil richtete man einen Heimattiergarten ein.

Im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft Arita-Meißen hat man am 7. Juni 1985 im Park den Arita-Hain eingeweiht. Durch die „Heimvolkshofschule e.V. Meißen Schloß Siebeneichen“ wurde ab 1993 der vernachlässigte und teilweise zugewachsene Park saniert. In den Jahren 2004/2006 gab es weiteren Sanierungsbedarf und es wurden vor allem die beiden Teiche wiederhergestellt und der Wasserzufluss geregelt. Offizieller Abschluss der Arbeiten war der 12. April 2006.[2]

Literatur

  • Cornelius Gurlitt und unter Mitwirkung des Sächsischen Altertumsvereins: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kulturdenkmäler in Sachsen, Einundvierzigstes Heft, Amtshauptmannschaft Meißen-Land, Druck und Verlag von C. C. Meinhold & Söhne, Dresden, 1923.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Cornelius Gurlitt und unter Mitwirkung des Sächsischen Altertumsvereins: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kulturdenkmäler in Sachsen, Einundvierzigstes Heft, Amtshauptmannschaft Meißen-Land, Druck und Verlag von C. C. Meinhold & Söhne, Dresden, 1923, S. 480.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 302 und 303.