Auf einen schroff nach der Elbe hin abfallenden Fels steht das Scheechhäusel, ein einsames Winzerhaus auf den Höhen von Proschwitz. Um das kleine Haus, welches im Volksmund auch als „Geisterhaus“ bezeichnet wird, erzählt man sich schon seit alters her folgende Sage.

Die Sage

Als die im Haus wohnende Winzerfamilie an einem stürmischen Herbstabend beim Abendessen am Tisch saß, rüttelte ein Herbststurm an Fenster und Tür. Der Hausherr hatte sich nochmals davon überzeugt, dass die Haustür fest verschlossen war, doch hatte scheinbar alles seine Ordnung. Die Mutter ging hinaus, um das Geschirr vom Abendbrot in die Küche zu bringen.

Da plötzlich fuhr ihr eine eisig kalte Hand über das Gesicht, doch niemand war in der Küche zu sehen. Sie schrie erschrocken auf und sank in der Küche ohnmächtig, auf den Steinfußboden nieder. Der Mann und die Kinder kamen eiligst herbeigelaufen um nach der Mutter zu sehen. Ganz langsam kam die Winzerin wieder zur Besinnung. Darauf suchten man gemeinsam das gesamte Haus ab, doch konnten sie keinen Eindringling feststellen. Langsam beruhigte man sich und ging schließlich zu Bett. Doch schon wenige Tage später wiederholte sich der böse Geisterspuk erneut.

Bald schon darauf, verließ die gesamte Winzerfamilie das einsame Haus in der Gegend. Lange Zeit stand dann das Haus verlassen da und kaum einer traute sich dort einzuziehen. Wenn jemand tatsächlich einzog, dann dauerte der Aufenthalt dort nicht sehr lange. In der Stadt Meißen erzählte man sich, dass es im Haus auf dem Felsen, nicht mit rechten Dingen zugehen soll und dass dort die Geister ein und ausgehen. Erst Jahre später wurde das Haus dann doch wieder bewohnt. Doch vom Geisterspuk hat man nie wieder etwas gehört.[1]

Literatur

  • Hans-Jürgen Pohl: Das Scheechhäusel in Proschwitz in Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Teil 1, Herausgeber: Hans-Jürgen Pohl, Meißen, 2006.

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Pohl: Das Scheechhäusel in Proschwitz in Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Teil 1, Herausgeber: Hans-Jürgen Pohl, Meißen, 2006, S. 36 und 37.