Porzellanglockenspiel der Manufaktur
Ein Porzellanglockenspiel der Manufaktur stand ab dem 5. Juni 1960 auf dem Firmenhof der Porzellanmanufaktur Meißen. Das Spiel wurde zum 250jährigen Bestehen der Manufaktur aufgestellt und betrieben. Es war das zweite Glockenspiel, welches in der Porzellanmanufaktur im Triebischtal an der Talstraße aufgestellt war. Das Glockenspiel wurde in den 1970er Jahren wegen umfangreicher Bauarbeiten entfernt und bisher nicht wieder ersetzt.[1]
Geschichte
Ein erstes Porzellanglockenspiel gab es bereits auf dem Firmengelände der Manufaktur im Jahre 1938. Das Spiel bestand damals aus 28 Porzellanglocken. Dieses Glockenspiel gilt heute als verschollen. Aufgestellt wurde das Spiel zu Demonstrationszwecken im Rahmen einer Musterschau. Bei Touristen, welche die Manufaktur besuchten, war das Spiel äußerst beliebt.
Das zweite Glockenspiel aus Porzellan erklang am 5. Juni 1960 zum ersten Mal auf dem Hof der Manufaktur. Es vereinte 39 Porzellanglocken, die auf einem von Architekt Wolfgang Preuss entworfenen elf Meter hohen Glockenturm hingen. Diese Glocken waren von a bis aʼʼʼ chromatisch in drei Oktaven abgestimmt. Zwei Glocken dienten dabei als Zeitzeichen. Das Spiel konnte sowohl über Klaviatur als auch über eine Kontaktwalze bespielt werden. Im Zuge umfangreicher Bauarbeiten im Firmengelände der Manufaktur wurden Spiel und Glockenturm in den 1970er Jahren abgebaut.
Seit 1985 ist ein neues Spiel geplant
Geplant war zur 275-Jahr-Feier der Manufaktur im Jahre 1985 ein neues Porzellanglockenspiel aufzustellen. Leider wurde das Vorhaben nicht verwirklicht.[2][3] Auch zur 300-Jahr-Feier im Jahre 2010 gab es kein Porzellanglockenspiel auf dem Firmengelände der Manufaktur.[4]
Literatur
- Emil Paul Börner: Meißner Glockenspiele. In. Bilder aus Sachsen. Verlag der Truhe Meißen, F. Pfeifer, Meißen 1935.
- Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen: Meißner Porzellanglocken, Prospekt um 1938.
- Helmut Dämmig: Meißner Porzellanglockenspiele, Meißen–Information, 1987.
- Annelene Raasch: Glockenspiele aus Meissener Porzellan, Verlag Hauschild, Bremen 1994.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
- Reiner Graff: Wenn Weißes Gold erklingt, Vortrag vom 4. November 2018 im Krematorium Meißen, Eigenverlag, 2019.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 88 und 263 bis 267.
- ↑ Helmut Dämmig: Meißner Porzellanglockenspiele, Meißen-Information, 1987, S. 49 und 50.
- ↑ Annelene Raasch: Glockenspiele aus Meissener Porzellan, Verlag Hauschild, Bremen 1994, S. 17.
- ↑ Reiner Graff: Wenn Weißes Gold erklingt, Vortrag vom 4. November 2018 im Krematorium Meißen, Eigenverlag, 2019.