Porzellan-Pflastersteine (Projekt Frieden)

Porzellan-Pflastersteine mit dem Motiv „Friedenstaube“.
Verlegen der Porzellansteine in der Görnischen Gasse im Oktober 2025.

Die Porzellan-Pflastersteine (Projekt Frieden) sind ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum welches sich auf der Görnischen Gasse finden lässt. Hier wurde das historische Straßen-Pflaster mit einzeln gefertigten und gestalteten Porzellan-Pflastersteinen ausgestattet. Gefertigt werden die weißen keramischen Pflastersteine von den Meißner Porzellankünstlern Andreas Ehret und Olaf Fieber.

Es ist ein weiteres Projekt zur Schaffung und Verwirklichung des „Porzellanweges“ in Meißen. Porzellan-Projekte wie „Der etwas andere Stadtplan“, der Pocket Park „Porzellanwohnzimmer“, die vier Verweilinseln und die Fotodokumentation auf Porzellan (Fassaden der Häuser zu DDR-Zeit) sind bereits erfolgreiche Künstlerprojekte dafür.

Die Idee Porzellan im Stadtbild von Meißen sichtbar zu machen, wird nun weiter Schritt für Schritt in der Görnischen Gasse, dem Herzstück des Porzellanweges, in zwei Bauabschnitten umgesetzt.

Das Hauptthema ist der Frieden

„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“, lautet die Botschaft der beiden Porzellankünstler. Die weißen Porzellansteine sollen daran erinnern, dass Frieden kein abstraktes oder politisches Thema, sondern viel mehr ein Wunsch ist, der die Menschheit verbindet. Einige Bildmotive der einzeln verlegten Steine sind mit einer von Kindern gezeichneten Friedenstaube gestaltet. Sie werden durch weitere Porzellansteine mit Schriftzügen vom Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen ergänzt. Aktuell ist das Wort „Frieden“ bereits in zehn verschiedenen Sprachen in der Görnischen Gasse erlebbar.

Zwei Bauabschnitte

Nach einer umfangreichen Sanierung der Straße konnten die ersten Porzellansteine verlegt werden. Ausgeführt werden die Verlegearbeiten im 1. Bauabschnitt vom Hundewinkel bis zur Einmündung Schlossergasse, durch die Meißner Firma Mißbach. Ab Oktober 2025 wurden dabei bereits 25 Porzellan-Pflastersteine verlegt. Zehn Steine mit dem Wort „Frieden“ in unterschiedlichen Sprachen und weitere fünfzehn Steine zeigen die aus Kinderzeichnungen stammenden Friedenstauben.

Im folgenden 2. Bauabschnitt, von der Schlossergasse bis zur Einmündung Jüdenbergstraße, sollen im Jahre 2026 noch weitere Porzellansteine verlegt werden.[1]

Die Porzellansteine

Alle Steine sind matt und ohne Glasur. Die jeweilige Größe ist motivbezogen und damit unterschiedlich. Es gibt drei verschiedene Steingrößen, einen quadratischen und zwei rechteckige Steine in unterschiedlichen Längen. Nach dem Brand sind diese im historischen Pflaster der Görnischen Gasse dann passgenau.

Porzellansteine von Olaf Fieber

Auf einen Aufruf hin hatten Kinder ihre ganz persönliche Vorstellung von einer Friedenstaube auf Papier gemalt. Diese Bilder wurden anschließend von Olaf Fieber auf Porzellan übertragen. Alle Steine sind von Hand ausgeformt. Neben dem eigentlichen Motiv stehen noch die Signaturen der jungen Künstler.

Porzellansteine von Andreas Ehret

Ergänzt werden sie durch weitere Porzellansteine mit dem Wort „Frieden“ – gestaltet in verschiedenen Sprachen (Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch, Russisch, Türkisch, Ukrainisch) vom Ideengeber Andreas Ehret. Die Porzellansteine von A. Ehret wurden im Gießverfahren gefertigt und sie tragen noch zusätzlich die Künstlersignatur „AE“.

Gemeinsame Eigenschaften

Jeder Pflasterstein wird zunächst hohl gefertigt und in den Öfen der Meißner Ateliers verglüht. Der sogenannte Glattbrand findet anschließend in der Freiberger Porzellanmanufaktur statt. Die gebrannten Steine werden später innen mit Kies befüllt und anschließend mit Epoxidharz ausgegossen. Die blauen Motive sind nicht auf den Stein gemalt. Es handelt sich dabei konkret um eine Einlegearbeit (Intarsie) aus blau gefärbter Porzellanmasse, welche ca. 5 mm tief im Material eingearbeitet ist. Die einzelnen Botschaften sind damit lange beständig.

Literatur

  • Andre Schramm: Typisch Meißen: Porzellan kommt nun auch im Straßenbau zum Einsatz. In. SÄCHSISCHE SZ DE, 10. Oktober 2025.
  • tvM Fernsehbeitrag vom 14. Oktober 2025 Frieden unter den Füßen.

Einzelnachweise

  1. tvM Fernsehbeitrag vom 14. Oktober 2025 Frieden unter den Füßen