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Der Plossen um 1906.

Der Plossen ist eine Hochfläche, die vom Martinsberg in Richtung Süden bis zur Plossenschänke ansteigt. Östlich wird der Plossen durch den Elbhang und westlich durch den Breitenberg begrenzt. Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Plossen eine nahezu strauch- und baumlose Hochfläche auf der es mit dem Marienhof und dem Katharinenhof zwei Bauerngüter gab.

Geschichte

Der „Plossen“ wurde früher lange Zeit als „Bloßen“ bezeichnet, was noch im Stadtplan von 1780 nachweisbar ist. Abgeleitet ist die Bezeichnung Plossen offenbar von „Aufn Bloßen Berg“, dabei bedeutet „bloz“ umgangssprachlich soviel wie „nackt“ oder „bloß“. Als Artilleriestellung spielte der geländebeherrschende Plossen schon immer eine große Rolle. Vom Plossen aus beschoss man die feindlichen Truppen in den Dörfern auf dem rechten Elbufer bzw. in der Stadt. Zeitzeugen dafür sind die sich noch an den Gebäudefassaden befindlichen Kanonenkugeln in Vorbrücke (Vorbrücker Straße Nr. 12), Cölln und Niederfähre.

Seit mindestens 1395 ist der Plossen im Besitz der Stadt Meißen. Es gehörte später zu jenem Landgut, welches im 16. Jahrhundert in den Besitz des Meißner Bürgermeisters Georg Waldklinger gelangte und 1553 von Ernst von Miltitz gekauft wurde. Nach einigen Besitzerwechseln wurde das Landgut um 1664 in den „Katharinenhof“ und in den „Marienhof“ geteilt. Nachdem die beiden Höfe von ihren Besitzern dreimal wieder zusammengelegt worden waren, bestanden sie schließlich doch bis zuletzt als getrennte Güter fort. Ab 1892 wurde die Feldflur vom Marienhof für die Bebauung mit Villen erschlossen.

Von Oktober 1954 bis 1959 errichtete die AWG „Aufbau“ auf dem Plossen in traditioneller Bauweise 134 Wohnungen (6 Zweizimmer-, 94 Dreizimmer- und 34 Vierzimmer-Wohnungen). Der erste Spatenstich war am 17. September 1954 und die ersten beiden Häuser mit insgesamt 16 Wohnungen konnten im August 1957 bezogen werden. Zu jeder der Wohnungen gehörte 150 qm Gartenland. Anfang August 1957 eröffnete die damals neuerrichtete Konsum-Kaufhalle für Backwaren, Nahrungs- und Genussmittel, Fleisch- und Wurstwaren sowie Molkereiprodukte. Im Jahre 1959 wurde der Plossen an den Stadtomnibusverkehr angeschlossen. Die Bebauung wurde später mit dem Wohngebiet Plossenhöhe (1977/84) und den beiden Eigenheimsiedlungen Lerchahöhe bzw. Stadtblick (1983/84) fortgeführt. Die Einfamilienhäuser an der Wilsdruffer Straße (stadtauswärts hinter der Plossenschänke) wurden zwischen 2006 und 2008 gebaut.

Eine Keramik-Relief-Skulptur der Meißner Künstlerin „Anni Jung“ mit dem Namen „Aufbau“ wurde im Herbst restauriert und an einer etwas veränderten Stelle wieder aufgestellt.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 260 bis 261.