Bodenmarke die Pfeifferzeit.
Der Pfeifferpunkt auf einer Medaille aus Böttger-Steinzeug.
Der Pfeifferpunkt war auch im Zwiebelmuster-Dekor sichtbar..

Als Pfeifferzeit wird die Periode zwischen 1918 und 1933 bezeichnet in der Max Adolf Pfeiffer (1875-1957) an der Porzellanmanufaktur Meißen Direktor war. In der Zeit der schwierigen Nachkriegsjahre gelang es Pfeiffer stets die Manufaktur im Triebischtal zielstrebig zu steuern. Diese Zeit ist auch noch heute auf dem Porzellan anhand der Bodenmarke, den gekreuzten Kurschwertern mit dem Punkt zwischen den Spitzen, nachvollziehbar. Dieser zusätzliche Punkt wird dabei auch als sogenannter „Pfeifferpunkt“ bezeichnet.

M. A. Pfeiffer konnte in dieser Periode neben den bereits angestellten Gestaltern auch noch über 20 freischaffende Künstler, wie zum Beispiel Gerhard Marcks, Oskar Kokoschka oder Ernst Barlach, mit ihren Entwürfen an die Porzellanmanufaktur Meißen binden. Für die angestellten Künstler wie Paul Scheurich, Max Alexander Wilhelm Esser, Erich Hösel oder auch Emil Paul Börner stellte das Wirken für die Porzellanmanufaktur einen wesentlichen oder sogar den Hauptteil ihres Lebenswerkes dar.

Pfeiffers Kurzbiografie ab 1913

Ab dem 1. April 1913 arbeitete M. A. Pfeiffer als kaufmännischer Direktor an der Meißner Manufaktur und wird am 1. November 1918 Direktor der Manufaktur. Ab dem 24.November 1926 ernennt man ihm zum Generaldirektor der Porzellanmanufaktur Meißen. Am 15. März 1933 wird er für einen Tag beurlaubt und am 20. Mai 1933 folgte die zweite Beurlaubung als Generaldirektor. Seine endgültige Entlassung ist am 31. März 1934.

Von November 1938 bis 1946 ist Pfeiffer dann Direktor der Berliner Porzellanmanufaktur. Er leitet zusätzlich ab 1941 die Glasmanufaktur in Karlsbad. Seinen Lebensabend verbringt Pfeiffer in Falkenheim am Starnberger See.

Der Punkt zwischen den Klingen

Die Meißner Pfefferzeit ist an der Kennzeichnung der Schwertermarke mit einem Punkt zwischen den Schwertspitzen optisch nachvollziehbar. Das neue Zeichen wird am 22. Mai 1924 in die patentamtliche Zeichenrolle für Waren aus Porzellan und keramischen Stoffen eingetragen. Mit der Eintragung war eine zehnjährige Schutzfrist verbunden. Der Nachfolger Pfeiffers Wendelin Schmotz ordnete am 31. Mai 1934 an, dass ab sofort wieder die gebräuchliche Schwertermarke ohne den Punkt zu verwenden ist.

Die besondere Kennzeichnung mit dem Punkt erfolgte damals in Anlehnung an die Tradition der Schwertermarke.

Produkte der Pfeifferzeit (Auszug

Max Adolf Pfeiffer sagte im Jahre 1924 über die Produktivität der Porzellanmanufaktur Meißen folgendes. Zitat: Die Manufaktur ist, was Lieferungsfähigkeit anlangt, noch nie so leistungsfähig gewesen, wie zur Zeit. Wir haben Dinge möglich gemacht, die uns kein anderes Werk nachmacht. Wir haben ganze Service innerhalb von 10 Tagen geliefert.[1]

Literatur

  • Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918-1933 Die Pfeifferzeit, Edition Leipzig, 1993, ISBN 3-361-00402-0.
  • Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht–Porzellane für Meissen–Max Adolf Pfeiffer zu Ehren, Staatliche Porzellan–Manufaktur Meissen, 2000.

Einzelnachweise

  1. Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918-1933 Die Pfeifferzeit, Edition Leipzig, 1993, ISBN 3-361-00402-0, S. 21 bis 32.