PGH Porzellanmalerhandwerk Meissen

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Bodenmarke von Arthur Pöhlmann.
Übermalte Herstellermarke vom Scherben.
Bodenmarken-Variante von Arthur Pöhlmann.
Erste Bodenmarke der PGH ab 1958.
Bodenmarke der PGH ab Oktober 1977.
Bodenmarke der MPM Saxonia ab Mai 1990.
Bodenmarke der MPM Saxonia für Stücke mit Golddekor.

Die „PGH Porzellanmalerhandwerk Meissen“ wurde 1958 durch die beiden Porzellanmaler Arthur Pöhlmann und Fritz Schulze gegründet. Die PGH wurde im Mai 1990 privatisiert.

Geschichte

Die beiden Porzellanmaler Arthur Pöhlmann und Fritz Schulze arbeiteten zunächst in der ehemaligen keramischen Fabrik von Ernst Teichert. Im Jahre 1928 gründeten beide die „Porzellanmalerei Arthur Pöhlmann“, in der Meisastraße Nr. 10. Später verlegte man die Porzellanmalerei-Werkstatt aus Platzgründen in die Meisastraße Nr. 42 im Meisatal.

Fritz Schulze gründete 1945 zusätzlich eine eigene Porzellanmalerei in Döbeln. Beide Maler unterhielten jedoch auch weiterhin die gemeinsame Werkstatt in Meißen. Die beiden Porzellanmalereien in Döbeln und Meißen wurden 1958 zur PGH Porzellanmalerhandwerk Meissen, Meisastraße Nr. 42 zusammengeschlossen. Im Jahre 1982 eröffnete man zunächst ein Ladengeschäft in Döbeln und 1986 war die Eröffnung des Ladengeschäftes in Meißen, Kleinmarkt Nr. 3.

In der PGH waren im Jahre 1989 noch 47 Mitarbeiter beschäftigt. Die PGH bildete auch Porzellanmaler aus. Im Mai 1990 wurde die PGH Porzellanmalerhandwerk privatisiert und war nun als „Kunsthandwerkliche Porzellanmalerei GmbH, Meißen“ firmiert. Geschäftsführer wurde Frank Schulze.[1]

Dabei wurde auch das Logo (Bodenmarke) in „MPM Saxonia“ umgestaltet. Ab nun wurden auch Porzellan-Figuren bemalt und das gesamte Angebot erweitert.

Produkte

Die Porzellanmalerei stellte selbst keine Keramik her, sondern es wurde dort nur die sogenannte „Weißware-Keramik“ (Porzellan) von Hand bemalt. Die weißen Scherben kamen dabei vorwiegend aus Lichte in Thüringen (Lichte Porzellan). Doch auch „Graf von Henneberg-Porzellan“ aus Ilmenau, Porzellan aus Freiberg und Colditz hat man in der PGH bemalt. Mitunter befinden sich dann zwei Bodenmarken am Scherben, welche einmal den Hersteller benennt und einmal die Herkunft der Dekormalerei belegt. Weißes Porzellan aus der Porzellanmanufaktur Meißen wurde allerdings nicht bemalt. Laut Waren- und Dienstleistungs-Übersicht beim Patentamt waren folgende Produkte erlaubt:

Porzellanmedaillons; Tafelgeschirr, wie Kaffeeservice, Tafelservice, Moccaservice, Sammeltassen, Moccatassen; Zierporzellan (ausgenommen Figuren), wie Vasen, Schalen, Dosen, Zier- und Wandteller, Leuchter; Aschenbecher; sämtliche vorgenannten Erzeugnisse mit Handmalerei.[2]

Mit der Gründung der „MPM Saxonia“ im Jahre 1990, hat man dann auch Figuren bemalt. Es gab nun sogar limitierte Gedecke zu bestimmten Themen und künstlerisch bemalte Fingerhüte. Umgesetzt wurden dabei auch die speziellen Wünsche der Kunden, welche dem vorgelegten Design (Form des Scherben) genau angepasst wurden. Zudem war stets eine Auswahl von bereits bemalten Porzellan in den beiden Geschäften in Meißen und Döbeln vorrätig.

Dekore

Bekannt und beliebt ist vor allem die facettenreiche Blumenmalerei (verschiedene Dekore und Motive). Ein weiteres Motiv ist der rote, grüne und schwarze Ming-Drache, den es zudem auch in weiteren Farben gab. Das Drachen-Motiv unterschied sich dabei von den Motiven anderer Manufakturen. Zusätzlich hat der Porzellanmaler den einzelnen bemalten Scherben mit seiner „Personalnummer“ auf der Rückseite signiert. Damit war dann auch noch später nachvollziehbar, welcher Mitarbeiter den Scherben bemalt hatte.

Bodenmarken

Es können verschiedene Bildmarken nachgewiesen werden, welche die PGH, sowie die ab 1990 nachfolgende MPM Saxonia als Bodenmarke verwendet hat. Es gibt dabei noch Varianten und Variationen, die man zum Beispiel kurzzeitig zum Firmenjubiläum 1983 oder später für limitierte Stücke verwendet hat. Zudem gibt es noch Unterschiede in Farbe und Gestaltung. Anhand der unterschiedlichen Bodenmarken ist heute eine genaue zeitliche Zuordnung der Scherben möglich. Sämtliche Marken sind in Aufglasur-Technik gemalt und danach erfolgte ein sogenannter Farb- oder Dekorbrand.

Bodenmarken Arthur Pöhlmann

Die Porzellanmalerei Arthur Pöhlmann führte vor der Gründung der PGH schon eigene Bodenmarken. Folgende Bodenmarken sind bekannt:

  • Bodenmarke Koralle. Es waren die ineinander verschlungenen Buchstaben „A“ und „P“ für Arthur Pöhlmann. Darunter stand „Meißen handgemalt“. Die eigentliche Bodenmarke der jeweiligen Porzellanmanufaktur war dabei meist durch eine Art farbiges Dreieck oder einem goldenen Punkt übermalt.
  • Bodenmarke Koralle und Blau. Die Bodenmarke hatte den Schriftzug „Hand- APM arbeit“ und darunter „MEISSEN“. Das Kürzel „APM“ war in blauer Farbe gemalt.
  • Bodenmarke Koralle Blau. Meist auf Schmuckstücke verwendet. „APM“ in Blau und darunter „Handarbeit“ in Koralle.
  • Es gab weiterhin die Marke in Blau mit dem zweizeiligen Schriftzug „MEISSEN“ und darunter „ap“.

PGH Bodenmarke ab 1958

Dabei handelt es sich um den dreizeiligen Schriftzug „P. G. H. MEISSEN Handgemalt“. Der Schriftzug kommt meistens in der Farbgebung Koralle vor.

PGH Bodenmarke ab Oktober 1977

Ab dem 4. Oktober 1977 verwendete man das neue ovale Logo mit den Domtürmen und der Albrechtsburg in Blau, oder Gold. Weitere Farben sind bisher nicht bekannt. Auf der Marke befindet sich der zweizeilige Schriftzug „PGH handgemalt“. Diese Wort- und Bildmarke war beim Patentamt der DDR unter dem Aktenzeichen W52213 eingetragen. Am 1. Juli 1997 hatte man die Schutzfrist nochmals verlängert. Am 18. März 2007 wurde dann die Marke auf Antrag gelöscht.[3]

Es gibt dabei auch Stücke ohne den Schriftzug „PGH“ in Gold, jedoch dafür mit dem Zusatz „Meißner Handmalerei“ in Koralle.

PGH Bodenmarke Firmenjubiläum 1983

Diese Bodenmarke in Blau ist nur zeitlich begrenzt im Jubiläumsjahr 1983 auf der Unterseite verwendet worden. Zur 25-Jahrfeier der PGH zeigte die Bodenmarke die stilisierten Domtürme und die Albrechtsburg ohne Ausmalung. Darunter die vierzeilige Schrift „25 Jahre PGH Porzellanmalerei 1858 – 1983 handgemalt“.

PGH Bodenmarken ab Mai 1990

  • Bodenmarke Blau. Albrechtsburg und Dom sind stilisiert als Linie dargestellt. Darunter dreizeilig „MPM Saxonia handgemalt“.
  • Bodenmarke Koralle. Für Stücke mit Goldrand oder auch Golddekor benutzte man die vierzeilige Bodenmarke „MPM reine Handarbeit 24 K. Gold“.

Nach 1990 wurden einzelne Stücke auch nur noch durch eine goldene Papiermarke (Aufkleber) mit dem Logo der MPM Saxonia gekennzeichnet.

Literatur

  • Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen, 1996.

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen, 1996, S. 37.
  2. Eintrag Deutsches Patent- und Markenamt, DD642002, Individualmarke, Wort- / Bildmarke, 4. Oktober 1977.
  3. Eintrag Deutsches Patent- und Markenamt, DD642002, Individualmarke, Wort- / Bildmarke, 4. Oktober 1977.