Ohmsche Villa
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Die heute als Hotel genutzte Villa im Stadtteil Cölln in der Hafenstraße Nr. 27, war einst die Villa des ehemaligen Inhabers des Farben- und Glasurenwerkes „Bidtelia“, Dr. Felix Ohm. Vielen Meißnern ist das attraktive Gebäude auch heute noch als „Porzellanvilla“ bekannt.
Geschichte
Ein bereits 1865 am Ort bestehendes Gebäude wird 1875 vom damaligen Besitzer Bergdirektor Constanz Krummel durch einen zweigeschossigen Anbau umfassend erweitert. Ein weiterer Umbau zur Jugendstil-Villa erfolgt unter Dr. Felix Ohm in den Jahren 1898 und 1907.
Ein besonderes Werbeobjekt
F. Ohm nutzte die Gelegenheit und brachte an den Fassaden gleich die gerade in Mode gekommene farbige Baukeramik an. Damit hatte er zeitgleich eine besondere Art von Eigenwerbung ins Spiel gebracht, denn seine in der Bidtelia hergestellten Farbglasuren, konnten damit nicht besser zur Geltung kommen. Er verwendete dazu zum Beispiel glasierte Verblendziegel, glasierte Dachziegel und glasierte Formsteine. Die eigens zur Werbung hergestellten handkolorierten Ansichtskarten mit der darauf dargestellten „Ohmschen Villa“, wurden damit zur „Musterkarte“ für die in der eigenen Firma hergestellten Glasuren. Ein Großteil der damaligen Baukeramik blieb bis heute erhalten und wurde umfangreich restauriert oder ergänzt.
Im Jahre 1907 baute man elbseitig noch eine Terrasse mit Freitreppe an und nördlich der Villa wurde noch ein Nebengebäude errichtet. In den Jahren 1908 bis 1913 erfolgen Baumaßnahmen zur Straßenbegrenzung und das Grundstück wird parkähnlich umgestaltet.
Ab 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird im Gebäude ab Mai 1945 die sowjetische Kommandantur untergebracht und ab November 1946 übernimmt das Volkspolizei-Kreisamt die Villa.
Von 1958 bis 1978 befindet sich im Gebäude die Industriezweigverwaltung der Feuerfestindustrie. Im elbseitigen Garten wurde eine Baracke gebaut. Es kommt auf dem gesamten Grundstück zu Umbauten, um im Erdgeschoss der Villa sowie in der 1. Etage einige Büroräume zu schaffen. Dabei werden die Umbaumaßnahmen oft ohne Rücksicht auf den vorhandenen Bestand ausgeführt. Das Erscheinungsbild vom Gebäude und der einstigen Parkanlage ist gerade in dieser Zeit sehr beeinträchtigt.
Nachdem die Industriezweigverwaltung aufgelöst wurde, war dort ab Januar 1979 die Verwaltung des „VEB Feuerfestwerk Meißen“ untergebracht. Die Einrichtung wird allerdings in den folgenden Jahren mehrfach umorganisiert.
Ab 1988 wird die Villa zum Gästehaus des DDR-Ministeriums für Erzbergbau, Metallurgie und Kali umgebaut und als „Haus der Wissenschaft und Technik“ bezeichnet. Der Umbau wird aber nicht abgeschlossen. Auch bei diesem begonnenen Umbau gingen wichtige Jugendstil-Inneneinrichtungen der Villa endgültig verloren.
Nach umfangreicher Kritik am Umbau zum Beispiel durch das „NEUE FORUM“ am 26. Oktober 1989, erfolgte im November 1989 der Baustopp. Es gab nun nur noch bautechnische Sicherungsarbeiten am Gebäude.
Im Jahre 1991 wurde das gesamte Objekt an eine Betreuungs- und Bau- Aktiengesellschaft aus München verkauft. Ab 1992 gab es die Planung zum Umbau als Hotel. Die Baugenehmigung erfolgte dann im Juni 1992 und der Umbau begann im IV. Quartal 1992.
Am 9. Mai 1994 fand die offizielle Eröffnungsfeier als „Pannonia Hotel Meißen“ statt.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen 1996.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen1996, S. 160 und 161.