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Der Neumarkt um 1906.
Keramik-Figur an der Fabrikfassade am Neumarkt.
Weitere Keramik-Figur an der Fabrikfassade am Neumarkt.

Der Neumarkt wird erstmals 1270 urkundlich als „novum forum“ (neuer Markt) erwähnt. Es ist zu vermuten, dass dieser „neue Markt“ mit dem an der Nikolaikirche entstandenen Handelsplatz deutscher Kaufleute in Verbindung stand. Wie alte Stadtpläne belegen, war demnach der „neue Markt“ direkt an der Nikolaikirche. Heute ist der Neumarkt eine verkehrsreiche Umgehungsstraße der Innenstadt. Direkt am Einkaufscenter am Neumarkt wurde am 30. November 2013 der S-Bahnhof Meißen Altstadt eröffnet.

Geschichte

Nachdem die deutschen Kaufleute ihre Siedlung an der Nikolaikirche aufgegeben hatten, war der Neumarkt besonders von der jüdischen Gemeinde geprägt. Um 1320 ist eine „Judenschule“ am Neumarkt urkundlich erwähnt. Seit 1286 hatte die jüdische Gemeinde einen Begräbnisplatz am Jüdenberg. Mit den Judenpogromen 1349 in der gesamten Markgrafschaft Meißen wurde die jüdische Gemeinde vernichtet. Nach der Vertreibung der Juden waren es überwiegend Töpfer und Gärtner, die sich am Neumarkt niederließen. Gerade die Töpfer wollte man in der Altstadt wegen der mit dem Gewerbe verbundenen Feuergefahr nicht haben. Sie wurden stets in die Vorstädte verbannt. Die Gegend am Neumarkt blieb lange Zeit eine Vorstadtgemeinde mit vielen unbebauten Flächen.

Ab 1860 erkannte man die freien Flächen als schnell verfügbare Baulandreserven. Schon 1863 siedelte sich am Neumarkt die spätere Ofen- und Porzellanfabrik vormals Carl Teichert und 1869 die Nähmaschinenfabrik Biesolt & Locke an. Der Bau der Neumarktschule erfolgte 1879 und das Amtshauptmannschafts-Gebäude am Neumarkt 18, wurde 1885/86 gebaut. Jedoch die Wege behielten ihren bisherigen Zustand. Gerade bei Regenwetter war der verschlammte Weg über den Neumarkt kaum noch benutzbar.

Auf Grund des sehr schlechten Zustands der Straße war 1879 sogar ein Steg von der Neugasse über die Triebisch notwendig, damit die Schulkinder ohne den Neumarkt zu betreten, auf den Schulhof der neu gebauten Neumarktschule kamen. Der zunächst als „Schulsteig“, später als Schulsteg benannte Verbindungsweg, blieb trotz einiger Veränderungen bis heute bestehen. Erst mit der Schaffung einer Straßenverbreiterung in den Jahren1898/1900, die mit dem Bau einer Gleistrasse für die Meißner Güterstraßenbahn in Verbindung stand, gab es endlich einen besseren Verkehrsweg. Im Zuge des Baus der Gleistrasse für die Güterstraßenbahn zum Elbkai, musste noch ein Gebäude abgerissen werden. In der Nacht vom 21. April auf den 22. April 1914 brannte die gesamte Fabrikanlage der Nähmaschinenfabrik Biesolt & Locke ab und wurde nicht wieder errichtet. [1] Zwecks Erweiterung der Produktionsanlagen kaufte die Meißner Ofen- und Porzellanfabrik vormals C. Teichert im Jahre 1938 noch ein 3200 qm großes Gartengelände von der Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Hochflut von 2002 wurden noch einige Gebäude abgerissen und an vielen Stellen hat man die Straße verbreitert. Dabei entstand neben einigen Wohngebäuden auch ein Einkaufszentrum, welches zum Teil auf dem ehemaligen Gelände der Meißner Ofen- und Porzellanfabrik vormals C. Teichert (Plattenwerk Meißen) gebaut wurde. Im Jahre 2006 wurde die Fahrbahn erneuert und der Einmündungsbereich am Hahnemannsplatz neugestaltet.[2]

Literatur

  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 61, 95, 104, 219, 222, 237, 254, 294, 374, 428, 455, 459, 461 und 462, 497, 501, 512, 528, 568, 621, 636, 652, 656, 665 und 667.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 238 bis 241.