Neugasse
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Die Neugasse ist eine innerstädtische Hauptgeschäftsstraße der Stadt Meißen. Im Unterschied zu den verkehrsberuhigten Geschäftsstraßen der Altstadt ist in der Neugasse eine Straße mit hohen Verkehrsaufkommen. Die Fahrstraße beginnt am Roßmarkt und geht im Verlauf in die Talstraße über. Sie ist eine wichtige Verbindungsstraße zum Stadtteil Triebischtal.
Geschichte
Die Straße wurde bereits 1529 angelegt und führte einst zu den errichteten Scheunen in denen das Getreide mit den sogenannten „Flegeln“ ausgedroschen wurde. Daher wurde die Straße auch lange Zeit als „Flegelgasse“ bezeichnet. Belegt ist der Namen „Flegelgasse“ in den Stadtbüchern von 1533, 1547 und 1578. Vermutlich wurde damals aber auch schon der Name „Neugasse“ verwendet. Nachweisbar ab 1536 als „Neugasse“, 1540 als „Nauegasse“ und 1604 als „Naugasse“.
Im Jahre 1542 gab es in dieser Gegend bereits 20 sogenannte „Ratsscheunen“, welche sich im Jahre 1606 auf 27 erhöht hatten. In der Neugasse befanden sich vor allem die kleinen Häuschen armer Gewerbetreibender und Tagelöhner. Doch auch Gerber und Tuchmacher hatten großes Interesse an den dort noch befindlichen Wiesenplan. Nicht selten gab es Streit mit den armen Leuten, welche dort ihr Hausvieh weideten, da die Tuchmacher und Gerber ihr Leder bzw. die Tuche trocknen wollten. Aber auch Töpfer siedelten sich an der Neugasse an. Noch bis 1740 befand sich am 1889 erbauten Alberthof an der Neugasse Nr. 30, das „Stadthirtenhaus“. Als Stadtweide diente noch die große Angerwiese im Triebischtal. Ein Gemeindeschäfer ist dabei bereits 1460 nachweisbar.
Die Bewohner der Neugasse bildeten wohl von Anfang an die Vorstadtgemeinde, die von einem Richter verwaltet wurde. Im Jahre 1754 genehmigte der Stadtrat die Teilung der Gemeinde in eine „Vordergemeinde“ mit 52 und eine „Hintergemeinde“ mit 40 „Hauswirten“. Jeder der aufgeteilten Gemeinden unterstand nun einen eigenen Richter. Obwohl der dörfliche Charakter weit bis in das 19. Jahrhundert hinein erhalten blieb, verschwand die letzte Scheune durch einen Brand erst im Jahre 1925. Noch bis 1862 endete die Neugasse stadtauswärts am Stiftsweg.
Eine bauliche Kuriosität unter den älteren Häusern ist noch immer das sogenannte „Schmale Haus“ mit seiner geringen Breite von 2,77 m, an der Neugasse Nr. 48 geblieben. Zudem ist auch das „Lohbergerhaus“ (Neugasse Nr. 42) an der Kerbe bemerkenswert. Interessant sind dabei die langen waagerechten Dachöffnungen , welche der Durchlüftung des Dachbodens dienten. Auf dem Dachboden wurden einst die gegerbten Felle und Häute der Gerber zum Trocknen aufgehängt. Im Jahre 1930 wurde am 1. November das Kino „Filmburg“ an der Neugasse Nr. 44 eröffnet, welches schließlich 2005 abgerissen wurde.
Am 6. Mai 1975 wurde der heutige Roßmarkt mit der Gerbergasse und der Neugasse als „Straße der Befreiung“ zusammengefasst. Mit dem Beschluss vom 25. Oktober 1990 erfolgte mit Wirkung vom 1. Januar 1991 die Rückbenennung in „Neugasse“.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 237 und 238.