Siegelmarke der Gemeinde Neudörfchen.

Neudörfchen gehörte einst zum Rittergut Siebeneichen und ist heute ein Stadtteil von Meißen. Der Ort liegt an der Siebeneichener Straße an der Bundesstraße 6 und wurde urkundlich als „Neudörfgen“ im Jahre 1723 erstmalig erwähnt.

Geschichte

Bereits im 16. Jahrhundert bezog die Stadt Meißen für ihre Ziegeleien die Ziegelerde von Neudörfchen. Der Ort bestand nur aus einer einfachen Häuserreihe mit Parzellenflur. Im Jahre 1764 waren hier drei Bauern und erst vier „Häusler“ ansässig. Der Flur umfasste nicht mehr als eine Hufe (7,5 ha).

Im Jahre 1801 gab es in Neudörfchen nur noch 15 Häusler, welche meist als Tagelöhner auf dem Rittergut Siebeneichen arbeiteten. Ein Kuriosum war damals die Gerichtsbarkeit der ansässigen 15 Häusler, denn zehn Häusler unterstanden demnach der Gerichtsbarkeit vom Rittergut Siebeneichen, drei Häusler dem Kreisamt Meißen und zwei Häusler unterstanden dem Rat der Stadt Meißen. Bekannt war als Ausflugsgaststätte das Gasthaus „Elbterrasse“.

Am 1. Januar 1914 wurde Neudörfchen nach Meißen eingemeindet.[1][2]

Literatur

  • Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, Beucha, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 680, 681 und 689.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 235 und 236.