Meißner Sagenschatz-Die böse Verwechslung im Schlosse zu Meißen
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Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Die böse Verwechslung im Schlosse zu Meißen gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Die Sage
Unter der Herrschaft der Markgrafen von Meißen soll es einst einmal eine Markgräfin gegeben haben, die liebte besonders die blauen Veilchen. Sobald sich das Frühjahr zeigte war sie mit ihren Begleitern im Schlossgarten der Albrechtsburg unterwegs um den Frühling in der Form von blauen Veilchen zu suchen. Jeder ihrer Gefolgsleute bekam eine besonders schöne Verehrung, wenn er ihr die erste zarte Pflanze im Garten zeigen konnte.
Als dann eines Tages ihr Hofmeister das erste blaue Veilchen erblickt hatte, bedeckte er vorsorglich das Pflänzchen mit dem Hut ab, um es auch auf der großen Wiese wiederzufinden. Eiligst begab er sich zur Markgräfin um von seinen Funde zu berichten. Dieselbe war voller Freude über die Nachricht und gemeinsam gingen sie zur Fundstelle zurück.
Inzwischen hatte jedoch der Hofnarr – ein recht derber Bursche – das Spiel verdorben, in dem er unter den Hut einen gar menschlichen Haufen setzte. Aus weiter Entfernung beobachtete er nun schadenfroh das weitere Geschehen. Als dann etwas später der Hofmeister und die Markgräfin am Hut eintrafen um das erste blaue Veilchen zu betrachten, gab es für den verblüfften Hofmeister keine Verehrung, sondern nur Schimpf und Spott.
Hintergründe
Die Meißner Variante der Sage wird im 15. Jahrhundert mit dem Ritter und Sänger Neidhard Fuchs, geboren zu Meißen, in Verbindung gebracht. An der Brüstung des dritten Obergeschosses des Großen Wendelsteines der Albrechtsburg befinden sich gotische Reliefszenen. Dort hat man die Szene der Sage sogar bildlich nachgestellt. Dazu gibt es den Spruch: „Wiltu Neidhard wissen / ich habe dir unter den Hut gesch ...“. Die Reliefszenen entstanden 1485. Von der Sage gibt es noch mehrere Varianten und sie wurde in ähnlicher Form bereits 1230 in den Liedern des Minnesängers Neidhard von Reuental besungen.[1]
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Cornelius Gurlitt: Beschreibung und Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1920.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.
Einzelnachweise
- ↑ Cornelius Gurlitt: Beschreibung und Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1920, S. 427 bis 430.