Meißner Sagenschatz-Die Karraßburg in Coswig
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Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Die Karraßburg in Coswig gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Nordwestlich der alten Kirche in Coswig befand sich einst eine Wasserburg. Erhalten davon blieb nur ein trockengelegter Ringgraben und das Umfassungsmauerwerk der Burganlage. Auf dieser Wasserburg saßen im Mittelalter die Ritter von Karraß. Den „Karraß“ unterstanden damals Land und Leute im weiten Umkreis. Eine alte Sage berichtet aus dieser Zeit folgendes:
Die Sage
Als der Ritter Georg von Karraß auf dem Sterbebett lag, soll er um 1557 dem anwesenden Geistlichen gebeichtet haben, dass er es war, der in der Schlacht bei Sievershausen, in der Nähe von Lüneburg, im Jahre 1554 den sächsischen Kurfürsten Moritz aus dem Hinterhalt, mittels einer silbernen Kugel erschossen habe. Als Grund gab er eine alte Meinungsverschiedenheit an, bei dem er vom Kurfürsten schmachvoll geohrfeigt worden sei. Aus Rache dafür wäre er schließlich zum Kurfürstenmörder geworden. Durch diese Aussage wurde erst der wahre Mörder bekannt.
Der Nachfolger vom Kurfürsten Moritz, befahl daraufhin, den bereits verstorbenen und beigesetzten Ritter Karraß wieder aus der Gruft zu nehmen. Ihm wurde nun noch nachträglich das Haupt abgeschlagen und der Körper, nachdem er gevierteilt worden war, an der Hinrichtungsstätte eingescharrt. Das Haupt vermauerte man jedoch im Keller der Coswiger Wasserburg. So kam es, dass der Ritter Karraß noch nach seinem eigenen Tode bestraft wurde.
Die Wasserburg von Coswig und die ebenfalls den Rittern von Karraß gehörende Wasserburg Nassau bei Meißen hat man auf kurfürstliche Anordnung zerstört. Alle Familienmitglieder und die weiteren Anverwandten des Ritters soll man auf Ewig des Landes verwiesen haben. Der Coswiger Hufschmied erhielt jedoch das Recht, künftig den Namen „Karraß“ zu führen.
Hintergründe
Als Lehensherren auf Coswig sind die Ritter Karraß bezeugt. Ihr Wappen, eine Karausche (Karraß) darstellend, befindet sich gemeinsam mit der Jahreszahl 1497 über dem Tor der alten Coswiger Kirche. Die Reste der sogenannten „Karraßburg“ befinden sich an der Coswiger Karraßstraße.
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.