Meißner Sagenschatz-Der weite Weg von Vorbrücke nach Meißen
Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.
Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Der weite Weg von Vorbrücke nach Meißen gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Brücken, welche die Überquerung der Elbe ermöglichten gab es einst nicht in großer Anzahl. Oft wurde die Altstadtbrücke in Meißen in ihrer Geschichte durch Hochwasser oder auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen beschädigt. Die Beschädigungen betrafen dabei meistens gleich mehrere Joche der Brücke, sodass die Brücke nicht mehr nutzbar war. Die Meißner Brücke war stets von großer Bedeutung, denn lange Zeit gab es zwischen Dresden und Torgau nur noch die Brücke in Meißen, welche über die Elbe führte.[1]
Die Sage
Ein plötzlich einsetzendes Tauwetter hatte im Frühjahr 1565 die Elbe zum Ansteigen gebracht. Es gab auch wieder genug Schaulustige auf der Altstadtbrücke, welche die dahinziehenden Fluten argwöhnisch betrachteten. Die Elbe jedoch stieg immer weiter. So geschah es an jenem 4. März 1565, dass die Flut das vierte hölzerne Joch der Brücke von Vorbrücker Seite her eindrückte und wegriss. Glücklicherweise kam dabei kein Mensch zu Schaden. Doch eine Verbindung über die Elbe gab es nun nicht mehr. Den Menschen aus Niederfähre und Vorbrücke war der Weg nach der Stadt Meißen abgeschnitten. Ratlos schaute man damals hinüber zu den Häusern.
Ein junger Mann hatte es offenbar besonders eilig. Aufgeregt stand er am Vorbrücker Ufer und hielt nach den Booten der Elbfischer Ausschau. Aber bei dieser Hochflut wagte sich kein Fischermeister auf den Fluss um Leute überzusetzen. Da lief plötzlich der junge Mann zur Straße und machte sich zu Fuss auf den Weg nach Dresden. Dort wollte er auf der steinernen Elbbrücke den Fluss überqueren und am anderen Ufer nach Meißen zurückkehren. Er wollte keinesfalls die Zeit abwarten, bis man es wagen würde, die Menschen in Kähnen hinüberzuholen. Der Grund seiner Eile war, dass er am nächsten Tage getraut werden sollte und seine Hochzeit wollte er auf keinen Fall wegen dem Hochwasser verpassen. Auf dem langen Weg nach Dresden und wieder zurück soll er jedoch nicht allein gewesen sein. Es folgten ihm viele andere auf den weiten Weg nach Meißen.
Hintergründe
Nachdem man die Brücke 1547 im Schmalkaldischen Krieg abgebrannt hatte wurde die Brücke um 1548 wiederhergestellt. Der damalige Neubau hatte sieben hölzerne Brückengefache. Nach der Beschädigung durch das Hochwasser von 1565 hat man dann die landseitigen Gefache durch Steinbögen ersetzt und es verblieben nur noch vier Holzgefache. Beim 1665 zerstörten Joch kann es sich damals vermutlich nur um das fünfte oder auch sechste Joch, also damit stadtseitig nahe gehandelt haben.
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 16 bis 18.