Meißner Sagenschatz-Der Reichstag zu Meißen

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König Heinrich IV.

Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Der Reichstag zu Meißen gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.

Im Jahre 1071 soll der deutsche König Heinrich IV. (ab 1084 deutscher-Römischer Kaiser) einen Reichstag nach Meißen einberufen haben. Die Fürsten und hohen geistlichen Würdenträger des Reiches nahmen daran teil.

Die Sage

Der König wollte auf diesem Reichstag erreichen, dass sich der böhmische Herzog Wratislaw und der polnische König Boleslaw miteinander versöhnen. Er wird vermutet, dass die Stätte des Reichstages der Meißner Dom gewesen sein könnte, jedoch belegt ist diese Annahme nicht. Da jedoch erst wenige Jahre vorher die Kirche St. Afra als große Saalkirche erbaut worden war und 1064 geweiht wurde, ist auch dieser Raum als Tagungsstätte denkbar. Den Reichstag soll damals der legendenumwobene Meißner Bischof Benno zum Anlass genommen haben, eine Urkunde auszustellen, die dem Domstift Meißen die Ländereien in dem unter böhmischer Hoheit stehenden Gau Nisan (dem jetzigen Dresdener Elbtalkessel) sicherte. Die Urkunde hat folgenden Inhalt:

Ein reicher sorbischer Edler namens Bor schenkt dem Meißner Domstift zehn Dörfer, zumeist im Gau Nisan gelegen, zum dauernden Besitz. Er knüpft aber daran die Bedingung, dass, solange er lebe, diese Besitzungen selbst behalten kann und nach seinem Tode seine beiden Söhne das Erbe übernehmen; erst nach deren Tode solle das Meißner Bistum alle genannten Dörfer und Einkünfte übernehmen.

Hintergründe

Der Dom wird tatsächlich als Ort des Reichstages vom Historiker und Landschulrektor Georg Fabricius in seinen Geschichtsbüchern im 16. Jahrhundert angegeben. Die Urkunde existiert in zweifacher Ausfertigung. Die eine befindet sich im Staatsarchiv Dresden und die andere (ohne Siegel) im Stiftsarchiv Meißen. Die Echtheit der Urkunde gilt heute allerdings als umstritten, sie dokumentiert aber doch die Besitzansprüche des meißnischen Bistums.

Literatur

  • Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
  • Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.