Meißner Sagenschatz-Der Mord am Waltersbrunnen
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Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Der Mord am Waltersbrunnen gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Der Waltersbrunnen ist ein vergitterter Quellbrunnenschacht am Kleinen Hohlweg an der Umfassungsmauer vom Grundstück Freiheit Nr. 8. Es handelt sich hierbei um einen Brunnen aus dem 15. Jahrhundert, welcher auf den Resten eines aus dem 11. Jahrhundert gebauten Quellbrunnens errichtet wurde. Vom Waltersbrunnen wird dabei auch in einigen Meißner Sagen berichtet.[1]
Die Sage
Ein in Meißen weilender Bote aus Mertskirch bei Mühlberg hatte offenbar beim Würfelspiel in einer Gaststätte recht leichtfertig seine gut gefüllte „Geldkatze“ (Geldbörse) gezeigt. Diebsgesindel soll damals im Februar 1579 auf den Boten aufmerksam geworden sein. Verblendet vom schnöden Mammon, lauerten die Halunken ihm am Kleinen Hohlweg auf und verbrachten dort ihr schändliches Werk. Der arme Bote wurde erschlagen. Nach der ruchlosen Tat zerstückelten der oder die Mörder das Opfer und warfen die Körperteile in den Waltersbrunnen. Dadurch verstopften sich die nach dem Markt führenden Röhren der sogenannten Meißner Röhrfahrt und man stieg am 28. Februar 1579 in den Brunnen hinab um ihn zu räumen.
Grässliches fand man da unten: Der Körperteile 17 Stück lagen auf dem Grunde des Quellborns. Der schreckliche Fund sprach sich sehr schnell herum, und noch ehe alle Körperteile aus der Tiefe des Brunnens geborgen waren, umstanden eine Menge Meißner den Ort des grausigen Geschehens.
Da die Körperteile im kalten Wasser des Brunnens ihre blutigrote Farbe beibehalten hatten, als habe sie der Täter eben erst vom Leibe gehauen, schöpfte das abergläubige Volk daraus die Vermutung, der Täter stehe mitten unter ihnen. Man sagte damals, wenn die Wunden eines Ermordeten erneut zu bluten beginnen, dann wäre der Mörder nicht weit davon entfernt. Jedoch konnte man seiner nicht habhaft werden. Die sterblichen Überreste des unglücklichen Boten sollen ehrenvoll begraben worden sein, vom Mörder fehlte aber weiterhin jede Spur.
Hintergründe
Man erzählt sich, dass später die Rede aufkam, und ein Mann in Prag hingerichtet worden sei. Dieser Mann soll sich damals im Verhör und angesichts des bevorstehenden Todes auch zu einer solchen Tat in Meißen bekannt haben. Belegt ist diese Legende allerdings nicht.
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 356.