Meißner Sagenschatz-Der Meißner Glaser und der Teufel
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Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Der Meißner Glaser und der Teufel gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Um das Jahr 1695 soll sich folgendes recht merkwürdiges Ereignis in Meißen auf dem Gelände der Wasserburg zugetragen haben. Die „Wasserburg“ war einst eine burgartige Befestigung deren Gelände noch heute teilweise nachzuvollziehen ist. So zum Beispiel an der Grenze des Grundstücks Leipziger Straße Nr. 40 / Fischergasse Nr. 2. An der Nordostecke befand sich einmal ein mittelalterlicher Verteidigungsturm, welcher 2001/02 durch Baumaßnahmen verändert worden ist. Des Weiteren gibt es noch heute einen kurzen Fußweg, der von der Leipziger Straße aus zwischen den beiden Grundstücken Leipziger Straße Nr. 39 und Nr. 40 hindurch zur Elbe führt. Durch das Stadttor „Porta ad Albim“ gelangte man aus der Wasserburg zur Elbfähre.[1]
Die Sage
Der Meißner Glasermeister Andreas Illschner war nach seiner Arbeit in Zehren wieder auf dem Heimweg, da gesellte sich plötzlich ein Wanderer zu, welcher dem Meister nicht recht geheuer vorkam. Mehr noch, er vermutete niemand anderes als den Teufel höchstpersönlich. Der Fremde Wanderer fragte ihn auch bald nach dem Woher und Wohin. Der Glaser gab darauf zur Antwort, dass er sich mit Fensterausbessern seinen Lebensunterhalt zu verdienen gesucht habe.
Ei, versetzte darauf sein Begleiter, was wolle er sich denn immer so plagen; er wolle ihm raten, wie es ihm wohl ergehen könne und er möge nur seinen Rat recht gut beachten. Er solle nun ab sofort nicht mehr zur Kirche gehen, nicht mehr beten, sondern lieber wacker fluchen und sich alle Morgen einen Rausch in Wein oder Branntwein antrinken. Er selbst habe da übrigens schon zwei gute Gefährten in Meißen, die es eben so täten, und es ginge diesen gar wohl. Der Glaser dachte sich jedoch: „Du magst mir kein braver Geselle sein!“ und fing hierauf an, laut zu beten und sich in Gottes Schutz zu empfehlen. Da war der Gefährte plötzlich spurlos verschwunden.
Als der Glaser jedoch zur Nickelsbrücke am Jahnabach kam, da erhob sich ein so starker Wind, dass der Glaser glaubte, es werde ihm gleich vom Stege wehen. Angstvoll kroch er auf dem Leibe über die Brücke. Das Erlebnis hat hernach Meister Illschner im Afranischen Pfarrhause gar umständlich ausgesagt.
Hintergründe
Aber- und Teufelsglaube waren damals noch in weiten Kreisen der Bevölkerung verbreitet. Oftmals führte er zu solch panischen Schrecken und es kam immer wieder zu Missverständnissen. Überliefert ist allerdings die Tatsache, dass das Ereignis vom Kantor Andreas Kraut, welcher später noch weitere Berichte zu einer kurzen Chronik zusammenfasste, aufgeschrieben wurde. Die verfasste Chronik wurde dann im Turmknopf der Kapelle St. Nikolai am Neumarkt niedergelegt.
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 356 und 357.