Meißner Sagenschatz-Der Ehebruch und die Schloßstufen
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Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Der Ehebruch und die Schloßstufen gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.
Eine alte Sage berichtet wie einst ein begangener Ehebruch half die Meißner Schloßstufen zu Erneuern.
Die Sage
In Ilkendorf bei Nossen soll einmal ein Mann namens Martin Naumann gelebt haben. Er soll in Meißen ein recht strenger Richter gewesen sein, bis zu dem Tage, als er dann schließlich selbst auf dem Stuhl des Angeklagten saß. Was war geschehen?
Er hatte sich vor dem Gericht der verwerflichen Tat des Ehebruchs zu verantworten. Bald schon erging das Urteil. Das Urteil lautete auf ewige Landesverweisung; doch wurde dasselbe bald als eine Geldstrafe von 81 Gulden umgewandelt. Auch der Kurfürst bestätigte anschließend die Geldstrafe.
Die Stufen „An den Klappen“ (Schloßstufen) in Meißen befanden sich damals in einen derart schlechten Zustand, dass sie dringend der Erneuerung bedurften. Sei es, dass man in Geldschwierigkeiten war, sei es auch nur, um die Kosten der Erneuerung zu sparen, der Kurfürst bestimmte die 81 Gulden, welche der Martin Naumann zu zahlen hatte zum Neubau der Stufen. Und so kam es, dass im Jahre 1676 die Meißner Schloßstufen aus den Mitteln einer Geldstrafe wegen Ehebruchs wiederhergestellt wurden.
Hintergründe
Derartige Urteile sind in dieser Zeit nicht ungewöhnlich, allerdings sind die Umstände doch recht amüsant. Belege zum Urteil gibt es jedoch nicht.
Literatur
- Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
- Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.