Meißner Sagenschatz-Das silberne Grabmal

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Blick in den Meißner Dom.

Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Das silberne Grabmal gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.

Im Hohen Chor vom Meißner Dom befinden sich vor dem Altar die Grabplatten des Meißner Markgrafen Wilhelm der Einäugigen (gestorben 1407) und die seiner Gemahlin Elisabeth von Mähren, einer Nichte Kaiser Karls IV. (gestorben 1400), im Boden eingelassen. Der Markgraf und seine Gemahlin gelten als die Förderer und Vollender des Meißner Dombaus, deshalb bekamen sie die bevorzugte Grablege vor dem Hochaltar. Die beiden Sandsteinplatten sind heute Inschrift- und ohne Bild. Doch das soll nicht immer so gewesen sein.

Deutlich erkennbar ist jedoch am Grabmal des Markgrafen die eingetieften Umrisse einer geharnischten Gestalt mit Spitzhelm und zwei Fahnenlanzen in den Händen. Am Grabmal der Markgräfin gibt es noch Spuren von ehemals eingelassenen Wappenschilde und einer Metalldeckplatte. Wie und wann kam es zu dieser Zerstörung? Eine alte Sage berichtet darüber.

Die Sage

Einst einmal sollen die in den Sandstein eingelassene Figur des Markgrafen sowie das umlaufende Schriftband aus purem Silber gewesen sein. Auch das Grabmal der Markgräfin hätte silberne Metalleinlagen gehabt. Im Dreißigjährigen Krieg sollen die beutegierigen Schweden bei der Plünderung des Domes das Silber aus beiden Grabplatten herausgerissen und mit sich fortgeführt haben.

Hintergründe

Aus historischen Abbildungen ist uns heute das ursprüngliche Aussehen der Grabmale bekannt. Es ist jedoch zu vermuten, dass es sich auch schon damals nicht um pures Silber, sondern um eher Bronzegussreliefs gehandelt hat. Beim Einbau einer Heizung in den Dom wurden 1903/10 die Bestattungen freigegeben. Angeblich hatten sich Holzsärge und über diesen ein brauner Wollstoff erhalten. Beide Grabsteine sind im Zusammenhang mit den Bauarbeiten etwas seitlich versetzt worden.[1]

Literatur

  • Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
  • Cornelius Gurlitt: Beschreibung und Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1920.
  • Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.

Einzelnachweise

  1. Cornelius Gurlitt: Beschreibung und Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Vierzigstes Heft, C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1920, S. 274 und 275.