Meißner Sagenschatz-Das Gastmahl des Markgrafen Gero

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Wandmalerei in der Stiftskirche Gernrode.

Die Episode aus dem Meißner Sagenschatz-Das Gastmahl des Markgrafen Gero gehört zu den Geschichten und Sagen des Meißner Landes.

In den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Burg Meißen gab es noch keine ständigen Markgrafen. Die Verwaltung der von den Deutschen eroberten sorbischen Gebiete wurde damals noch abwechselnd von Angehörigen des niedersächsischen Adels übernommen. In der Zeit um 939 war Markgraf Gero zum Herrscher der Lande geworden. Er unterdrückte jedoch die slawische Bevölkerung mit äußerster Gewalt und schürte den Groll der Sorben gegen sich. Mehr noch, verschiedene slawische Stammesfürsten versuchten die Zwietracht zwischen ihren Stämmen zu schlichten um sich danach gegen den Markgrafen zu vereinen.

Die Sage

Als Markgraf Gero schon bald davon erfuhr, erkannte er die gefährliche Situation in die er gekommen war. Daraufhin soll er dreißig der angesehensten slawischen Fürsten im Jahre 939 zu einem Gastmahl auf die Burg Meißen einladen haben. Tatsächlich folgten die Stammesfürsten der Einladung. Doch nachdem sie ihre Waffen abgelegt und dem Met schon reichlich zugesprochen hatten, ließ Gero sie noch bei der Tafel aus dem Hinterhalt überfallen und meuchlings ermorden. Mit dieser grausamen Tat wollte Gero die Stämme der Sorben führerlos machen und ihr Aufbegehren unterbinden.

Als aber das tückische Mordspiel bekannt wurde, kam es zu einem großen Aufstand der Slawen bis hinauf nach Brandenburg. Dieser Aufstand konnte erst wieder nach vielen deutschen Feldzügen niedergeschlagen werden.

Hintergründe

Obwohl die Begebenheit als Sage überliefert wurde, kommen immer wieder Zweifel daran auf. Die Sage nennt zwar Meißen als Ort des Geschehens. Ob aber die geschichtlich verbürgte Tat zu Meißen tatsächlich stattgefunden hat ist nicht belegt. Sie gilt jedoch als wahrscheinlich, da Meißen der östlichste deutsche Stützpunkt der Herrschaft Geros war. Ob Geros Tat gesühnt wurde ist nicht überliefert. Markgraf Gero wurde später in der von ihm begründeten Stiftskirche zu Gernrode im Harz beerdigt.

Literatur

  • Johann Georg Theodor Gräße: Der Sagenschatz des Königreiches Sachsens, Verlag von G. Schönfeld´s Buchhandlung, Dresden 1855.
  • Hans-Jürgen Pohl: Geschichten und Sagen des Meißner Landes, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz, 2006.