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Gasthaus in Lercha.
Das ehemalige Schulhaus von Lercha.

Die ursprünglich selbständige Gemeinde Lercha umfasste im Jahre 1900 eine Fläche von 49 ha. Dabei gehörte die Huttenburg, Teile vom Lerchaweg und auch einige Häuser an der Hirschbergstraße zur Gemarkung Lercha. Nach einer letzten Volkszählung lebten 1925 in Lercha 549 Einwohner. Von der Landwirtschaft ernährten sich damals noch 14 Wirtschaftsbesitzer, jedoch etwa 65 % der Haushaltsvorstände waren 1926/27 schon als Arbeiter beschäftigt. Die Gemeinde hatte sich in dieser Zeit bereits zu einem Arbeiter-Vorort von Meißen entwickelt. Viele der Einwohner arbeiteten dabei im Jacobiwerk oder in der Jutespinnerei und Weberei im Meißner Stadtteil Triebischtal. Über den Lerchaweg und den Huttenburgweg gab es eine gute Verbindung zum Triebischtal.

Der Ort selbst ist geprägt durch den steil ansteigenden Bockwener Weg und dem relativ groß erscheinenden ehemaligen Schulgebäude, welches 1928 zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Am 1. Januar 1928 wurde Lercha nach Meißen eingemeindet.

Geschichte

Bereits 1410 hatte man sich nachweislich auf Lercha („... molendium dictum dy Lerche ...“) in einer urkundlichen Nachricht bezogen. Als Ort mit dem Namen „Lerche“ wird Lercha dann auf einer Karte von 1723 erwähnt. Der Ort Lercha war einst als „Gassendorf“ auf dem Besitz des Rittergutes Siebeneichen entstanden. Der Ortsname „Lercha“ wird dabei mit der Bezeichnung „in oder am Lärchenholz“ gedeutet. Im Jahre 1688 wohnten dort nur 17 Häusler, 1723 waren es bereits 23 Häusler und 1801 gab es 24 Häusler. Später hatte man die Häusler auch als „Dreschgärtner“ bezeichnet.

Fast alle Einwohner von Lercha arbeiteten damals als Tagelöhner auf dem Rittergut Siebeneichen. Meist hatten sie jedoch auch etwas Land in der Nähe der Häuser, welches sie selbst als „Gärtner“ bearbeiteten. Im Jahre 1801 gab es von den 24 Häusler auch schon 16 Häusler, die zwar ein kleines aber eigenes Feld besaßen. Zudem gab es in dieser Zeit einen bedeutenden Obstanbau in Lercha. Durch seine Höhenlage war Lercha ein bevorzugter Ort geworden, der jedoch hinsichtlich der Bebauung seinen ländlichen Charakter bewahren konnte. Der Landbesitz der Dreschgärtner von Lercha blieb jedoch weiterhin mit weniger als 5 ha relativ gering. Trotzdem wurden sie alle nach 1900 als „Wirtschaftsbesitzer“ geführt.

Das Schulhaus wurde am 1. Dezember 1899 feierlich eingeweiht. Die an der Dreilindenstraße und am Lerchaweg stehenden mehrstöckigen Mietshäuser hatte man alle erst nach 1900 gebaut. Mit der Eingemeindung nach Meißen wurde die Schule 1928 geschlossen und die Schulkinder an die damalige II. Volksschule im Triebischtal (Triebischtalschule) überwiesen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man 1945 im Zuge der Bodenreform sechs Kleinbauernstellen auf 5 ha gebracht. Sechs weitere Einwohner von Lercha erhielten 0,5 ha und 28 Kleingärtner erhielten je eine Parzelle an der Dreilindenstraße. Im Jahre 1960 gründeten die Bauern die LPG (Typ I) mit dem Namen „Frischer Wind“ mit der sich später die Siebeneichener LPG „Am Wiesengrund“ vereinigte. Der Zusammenschluss mit der LPG Bockwen erfolgte 1969. Viele der ehemaligen Häusler-Stellen am Bockwener Weg wurden größtenteils nach 1990 zu komfortablen Anwesen umgebaut.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 196 und 197.