Konsumverein zu Meißen
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Der Konsumverein zu Meißen e. G. m. b. H., wurde am 22. Januar 1869 gegründet. Die Hauptverwaltung vom Verein hatte später ihren Hauptsitz im Stadtteil Cölln in der Hafenstraße Nr. 36. Im Jahre 1919 konnte man bereits auf 50 Jahre Konsumverein zurückblicken.
Geschichte
Seine Vorläufer hat der Konsumverein in den Sippenverbänden, Marktgenossenschaften, Zünften und Gilden aus vergangener Zeit.
Das Grundprinzip
Die eigentliche Vereins- und konsumgenossenschaftliche Bewegung bildete sich erst am Ende des 19. Jahrhunderts aus. Es galt folgendes Grundprinzip: Man hat in großen Partien reine und unverfälschte Ware eingekauft oder selbst hergestellt. Verkauft wurden die Waren in kleineren Posten gegen bares Geld. Der Überschuss daraus musste gerecht verteilt werden. In den Satzungen war genau festgelegt, wie die Rückvergütung (Rabatt) an die Kunden geregelt ist.
Die ersten Gründungen von Konsumvereinen und Konsumgenossenschaften waren in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Meißen und Altenburg zu verzeichnen. Ab 1889 gab es in Deutschland ein Genossenschaftsgesetz.[1]
Der Konsumverein Meißen
Der Konsumverein Meißen war zunächst als Werkskonsumverein von 155 Betriebsangehörigen der Porzellanmanufaktur Meißen gegründet worden. Schon am 25. Juni 1869 wurde auf der Generalversammlung die Ausdehnung des Geschäftsbetriebes auf „Personen aller Stände“ beschlossen. Der erste eigene Konsum-Verkaufsladen in Meißen wurde dann am 19. Juli 1869 im Grundstück Görnische Gasse Nr. 20 feierlich eröffnet. Die Genossenschaft selbst bezog am 21. September 1870 das eigenen Grundstück in der Jüdenbergstraße Nr. 1. Im August 1884 wurde das Nachbargrundstück, das ehemalige Torwärterhaus am Görnischen Tor, erworben.
Das Gebäude wurde allerdings 1890 abgebrochen. Im neuerbautem Grundstück Görnische Gasse 29 wurde dann am 14. März 1891 ein Schnittwarenladen eröffnet. 1895 hatte man einen Eiskeller, welcher sich noch zusätzlich am Gebäude des Schnittwarenladens befand, gekauft, abgebrochen und schließlich neu bebaut. Am 23. November 1898 konnte dann auf dem neubebautem Grundstück Görnische Gasse 28 eine ganze Abteilung für Schnittwaren bezogen werden.
Die starke Mitgliederzunahme und die steigenden Umsätze brachten am 19. November 1903 die Eröffnung einer Verteilerstelle im Cöllner Stadtteil, weitere Verteilerstellen folgten bald auch in anderen Stadtteilen von Meißen. Der bisherige Erfolg des Konsumvereins zwang jedoch auch zu weiteren Investitionen. Am 10. November 1911 wurde das große Grundstück in der Hafenstraße Nr. 36 gekauft. Dort baute man eine Großbäckerei. Mitte Mai 1913 ging die Bäckerei in Betrieb. Ursprünglich war die Bäckerei mit drei Doppelauszugöfen ausgerüstet, doch reichten die Öfen bald nicht mehr aus und es mussten noch zwei weitere Öfen aufgestellt werden.
Im Herbst 1926 erfolgte die Zusammenlegung der Geschäftsführung mit dem Konsumverein Weinböhla. Der Konsumverein von Weinböhla bestand schon 25 Jahre und brachte nun einen zusätzlichen Bestand von 3214 Mitgliedern, Grundbesitz in Weinböhla, Elsterwerda, Lommatzsch und Brockwitz mit ein. Im Jahre 1928 besaß der Konsumverein Meißen somit 19 Verteilerstellen, ein Zentrallager und eine Großbäckerei. Es gab Grundbesitz in Meißen mit sechs Grundstücken, weitere Grundstücke befanden sich in Weinböhla, Brockwitz, Elsterwerda, Lommatzsch, Leuben, Roitzschen, Robschütz, und Zehren. Es wurden im Jahre 1926/27 von 8840 Familien für 4 100 000 Mark Lebensmittel und Bedarfsartikel vom Konsumverein Meißen gekauft.[2]
Ab 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat nun die Meißner Konsumgenossenschaft ab dem 1. Mai 1946 an die Stelle vom Konsumverein.[3]
Nachdem für die ehemalige Konsumbäckerei in der Hafenstraße noch 1989 neue Maschinen für die Brötchenbäckerei angeschafft wurden wird die gesamte Bäckerei am 31. März 1992 geschlossen. Die Bäckerei wurde im Jahre 1912 auf dem Gelände der ehemaligen Hauptverwaltung des Konsumvereins gebaut und belieferte Meißen und Umgebung mit Brot, Brötchen, Kuchen etc.[4]
Literatur
- Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928.
- Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen, 1996, S. 160 und 161.
- Manfred Kirsch: Die Marken bitte! – Konsum-Geschichten, Eulenspiegel Verlagsgruppe Berlin, 2004, S. 17 bis 29. ISBN 3-359-01493-6.
- Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, ISBN 3-929706-09-5.
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Kirsch: Die Marken bitte! – Konsum-Geschichten, Eulenspiegel Verlagsgruppe Berlin, 2004, S. 17 bis 29.
- ↑ Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928, S. 108.
- ↑ Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, S. 161.
- ↑ Günter Naumann: Meißner Chronik 1989-1996, Kreissparkasse Meißen1996, S. 96.