Kerbe


Die Kerbe ist ein Fußweg in der Altstadt, der die Görnische Gasse mit der Neugasse verbindet.
Geschichte
Ursprünglich handelt es sich bei der Kerbe um einen heute aufgeschütteten Weg, welcher einmal an der ehemaligen äußeren Zwingermauer verlief. Der einst in den Meißner Stadtbüchern als "Quergäßlein" bezeichnete Weg wurde allerdings schon immer im Volksmund als „Kerbe“ bezeichnet und wird seit dem 19. Jahrhundert auch offiziell so benannt. Die Kerbe ist an der Görnischen Gasse 1,55 m und unten an der Neugasse 1,80 m breit.
Es wird vermutet, dass die Bezeichnung „Kerbe“ wohl ursprünglich auf eine Anspielung der Bewohner von Meißen, auf die Kerbe am menschlichen Gesäß zurückzuführen ist. Eine weitere Theorie stützt sich auf das ehemalige ganz in der Nähe gelegene Gerberhaus an der Neugasse. Somit könnte es eine Verbindung vom Wort „Gerbe“ gegeben haben. Aus „Gerbe“ könnte umgangssprachlich im Laufe der Zeit „Kerbe“ geworden sein. Beides ist aber nicht belegt.
Ursprünglich war im Jahre 1911 auch einmal geplant, den schmalen Verbindungsweg zu einer acht Meter breiten Straße für den Verkehr auszubauen, um damit die Neugasse über die Jüdenbergstraße mit der Nossener Straße zu verbinden. Das Vorhaben wurde 1914 allerdings abgelehnt.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, S. 171, ISBN: 978-3-86729-013-5.