Katalog über Porzellanmünzen und Medaillen

Titelseite vom Buch.
Ausschnitt vom Katalogteil.
Teil einer Bildertafel im Katalog.

Den überhaupt ersten Katalog über Porzellanmünzen und Medaillen hatte im Jahre 1923 der Meißner Weingroßhändler, Sammler und Publizist Ernst Otto Horn (1880-1945) unter dem Titel „DIE MÜNZEN UND MEDAILLEN AUS DER STAATLICHEN PORZELLAN-MANUFACTUR ZU MEISSEN“ zusammengestellt und veröffentlicht. Der Katalog gehört heute mit zu den Kostbarkeiten der numismatischen Fachliteratur über Porzellanmünzen und Porzellanmedaillen aus der Porzellanmanufaktur Meißen.

Das Werk

Ernst Otto Horn hatte seinen Katalog im Jahre 1922 mit intensiven Recherchen zum Thema begonnen. Unter anderen führte ihn dabei sein Weg in die Porzellanmanufaktur Meißen und damit zum Herstellerort der im Katalog aufgeführten Porzellanmünzen und Medaillen selbst. Bereits nach einem Jahr hatte er sein Werk vollendet.

Viele Freunde der Numismatik standen Horn dabei zur Seite. Er hatte zur Direktion der Manufaktur sowie zu vielen namhaften Künstlern der Manufaktur einen guten Kontakt. Dadurch kam er dann auch an die verlässlichen Informationen heran, welche man bei der Herstellung von Porzellanstücken unbedingt beachten muss. Es kann heute durchaus davon ausgegangen werden, dass die Idee zum Katalog, auch von Seiten der Manufaktur im Triebischtal begrüßt wurde. Gern unterstützte man dort das Buch-Projekt und öffnete dabei manch verschlossene Tür. Gleich im Vorwort zum Katalog, galt daher Horns besonderer Dank der Direktion der Manufaktur sowie Emil Paul Börner.

Das erste Werk umfasst insgesamt keine einhundert Seiten. Trotzdem ist es Horn damit gelungen, die erste umfassende Übersicht von Porzellanmünzen und Medaillen zusammenzustellen. In seiner Einleitung zum Katalog gibt er wichtige Fakten preis, indem er davon spricht, dass die Idee Porzellanmünzen als Notgeld zu prägen vom damaligen Direktor der Manufaktur Max Adolf Pfeiffer stammte. In allen Details schildert Horn das Entstehen einer Münze aus Feinsteinzeug oder Porzellan. Mehr noch, er lässt dabei den Leser praktisch am Herstellungsprozess teilnehmen. Hierbei gibt er auch den wichtigen Hinweis, auf die heute besonders begehrten Stücke aus der Gipsform. Danach folgt das Inhaltsverzeichnis sowie eine ausführliche Erklärung der im Katalogteil gemachten Beschreibungen. Abschließend hat Horn noch ein „Künstlerverzeichnis“ folgen lassen, indem recht deutlich wird, dass von den im Katalog aufgeführten nummerierten Münzen- und Medaillen, die Mehrzahl E. P. Börner entworfen hat.

Daten zum Katalog

Der Katalogteil mit den einzeln aufgeführten Stücken hat einen Umfang von 40 Seiten. Horn führt darin alle damals ihm bekannten Exemplare auf und unterteilt sie in Rubriken auf. Es folgt der Anhang mit Münzen, Medaillen und Marken aus anderen deutschen keramischen Fabriken, die er ebenfalls nach Städten geordnet hat. Zum Abschluss sind noch einzelne Stücke auf 23 Bildertafeln, abgebildet. Im Katalogteil selbst, wird dabei gesondert auf eine eventuelle Abbildung im Anhang verwiesen.

Erschienen ist der Katalog 1923 im Verlag von Karl Wilhelm Hiersemann Leipzig. K. W. Hiersemann (1854-1928) galt damals als einer der wichtigsten Verleger für Kataloge und numismatische Literatur.