Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.

Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Historische Grafik vom Schützenplatz.
Das Schützenhaus am Juteplan um 1910.

Der Juteplan ist heute eine Sportanlage im Stadtteil Triebischtal. Früher war das Gelände eine städtische Viehweide, bis 1735 der Stadtrat einen großen Teil des Areals der „Privilegierten Scheiben- und Vogelschützengesellschaft (Schützenverein) überließ. Seitdem wurde der Platz auch als Schießwiese oder Schützenplatz bezeichnet.

Schützenfeste

Ein erstes Schützenfest fand dort vom 21. bis zum 23. September 1735 statt. Ein Schützenhaus am Platz durfte allerdings erst im Jahre 1741 gebaut werden. Die Schützenveranstaltungen entwickelten sich recht bald zum beliebtesten Meißener Volksfest. Als man das Fest 1805 einmal absagen wollte, kam es zu Protesten der Meißner Einwohner und schließlich wurde das Fest dann nur verschoben.

Der Platz wurde in den Jahren 1884 und 1885 mit Sand aufgefüllt und dabei auf das Niveau vom Mühlweg gebracht. Somit bestand nun genügend Platz für Festlichkeiten aller Art. Zum Beispiel gastierte auf dem Schützenplatz der große amerikanische Wanderzirkus Myers im November 1874. Ab 1908 wurde auf dem Platz auch regelmäßig Fußball gespielt und es wurden Jahrmärkte abgehalten. Besonders beliebt war in dieser Zeit der gemeinsame Ausmarsch der Schützen vom Markt zum Schützenfest in das Triebischtal. Der Platz wurde für Schützenfeste noch bis 1939 genutzt.

Barackenlager für Fremdarbeiter

Bereits ab dem Frühjahr 1944 wird über einen Barackenbau auf dem Schützenplatz berichtet. Später hatte sich daraus ein eingezäuntes Barackenlager für Zwangsarbeiter entwickelt, welche in der Jutespinnerei arbeiten mussten. Das Lager wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Flüchtlingen und Umsiedlern aus dem ehemaligen Ostgebieten als Unterkunft genutzt.[1] Vorher waren sie noch in der Triebischtalschule untergebracht. Im Jahre 1948 hat man das Barackenlager abgerissen. Eine Baracke wurde umgesetzt und später als Betriebskindergarten der Jutespinnerei genutzt.

Ab 1945

Am 10. November 1949 wurde der Platz in „Am Juteplan“ umbenannt. Damit schaffte man auch einen Hinweis auf die am Platz befindliche Jutespinnerei und Weberei. Das ehemalige „Schützenhaus“ bekam ebenfalls einen neuen Namen und nannte sich nun „Haus der Aktivisten der Jutespinnerei“. Der Saal vom Schützenhaus wurde ab etwa 1953 von der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Fortschritt“ genutzt.

Am 18. Mai 1950 gab es einen freiwilligen Arbeitseinsatz von rund 200 Betriebsangehörigen der Jutespinnerei, um den Juteplan wieder zum Sportplatz herzurichten. Im September 1951 konnte auf dem fertiggestellten Platz wieder ein Sportfest der BSG „Fortschritt“ stattfinden. Mit der Wiederherstellung vom Sportplatz gab es dort später auch wieder Volksfeste und Zirkusveranstaltungen. An den Wochenenden fanden regelmäßig Fußballspiele statt.

Nach der Elbe-Hochflut 2002 wurde auf dem Juteplan ein moderner Zweifeld-Sportplatz angelegt. Das ehemalige Schützenhaus hat man im Jahre 2004 abgerissen. Auf dem Juteplan entstand ein modernes Sportgelände. Es gibt dort ein mit Kunstrasen belegtes Großspielfeld, ein kunststoffbelegtes Kleinspielfeld, Leichtathletikanlagen und ein Mannschaftsgebäude mit Umkleide-, Aufenthalts- und Duschräumen.[2]

Literatur

  • Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, ISBN 3-929706-09-5.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5

Einzelnachweise

  1. Gerhard Steinecke: Unser Meißen 1929-2004, Meißner Tageblatt Verlag, 2004, S.89 bis 91.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 153 und 154.