Jugendstil in Meissen (Buch)

Titelbild vom Buch.

Zahlreiche Spuren hat der Jugendstil auch in der Stadt Meißen in Form von Ornamenten, Fassadengestaltungen, Schmuckformen und Konstruktionen hinterlassen. Ob aus Eisen oder Holz, ob als Farbverglasung oder auch glasierter Baukeramik, alles vermittelt uns noch heute ein Bild der vielfältigen Formenwelt des Jugendstils. Die Meißner Autoren Sieglinde Naumann und Günter Naumann hatten sich am Ende der 1980er Jahre auf Spurensuche begeben, um bemerkenswerte Beispiele des Jugendstils der Stadt Meißen vorzustellen.

Das Buch

Auf genau 100 Seiten werden dem interessierten Leser erlebbare Beispiele des Jugendstils vorgestellt, welcher die Formenwelt dieser geistig- künstlerischen Erneuerungsbewegung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geprägt hatte. Das Buch erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es ist vielmehr als persönliche Einladung der Autoren zu verstehen, um einmal selbst nach verbliebenen Spuren des Jugendstils im Meißner Stadtbild zu suchen.

Nach einem Vorwort der Autoren, gibt man der Leserschaft zunächst einen umfassenden Einblick in die Welt des Jugendstils. Dabei geht man auch auf das eigentliche Anliegen des Jugendstils und seine künstlerischen Ausdrucksmittel ein. Interessante Ausführungen über die „Jugendstil-Linie“, die es immer wieder besonders an Fenstern, Türen, Torflügel und an Fachwerkskonstruktionen zu entdecken gibt, folgen. Je ein eigenes Kapitel haben schließlich das Glas und die Baukeramik in der Jugendstil-Architektur bekommen.

Äußerst begrüßenswert ist die Tatsache, dass die beiden Autoren in ihrem Werk, gerade der Baukeramik der Jugendstil-Architektur eine größere Beachtung schenken. Gerade Meißen verfügte bekanntlich in dieser Stilepoche bereits über eine leistungsfähige baukeramische Industrie, die zudem noch von Produktionsstätten zur Herstellung keramischer Farben und Glasuren ergänzt wurde. In vielen Gebäuden der damaligen Zeit fanden in Treppenaufgängen, sanitären Anlagen, in Krankenhäusern und Bahnhofshallen farbig glasierte Wand- und Fußbodenfliesen erstmals eine breite Anwendung.

Es folgt ein umfangreicher Bildteil mit 74 Beispielfotos von Meißner Gebäuden, Fassadendetails, Fenster, Erker, Balkons, Haustüren, Zierbrunnen und Grabmäler. Die nummerierten Abbildungen werden im anschließendem Teil noch ausführlich erklärt.

Anhand einer von den Autoren gewählte Prinzipskizze mit der zeichnerischen Darstellung einer Jugendstil-Fassade, werden dem Leser die typischen Fachbegriffe der Fassadendetails wie „Putzlisenen“ oder „Zwerchgiebel“ näher erläutert.

Daten zum Buch

Das Werk „Jugendstil in Meissen“ erschien 1990 im Fremdenverkehrsamt Meißen-Information. Gedruckt wurde das Buch bei Thieme Meißen Meissner Druckhaus GmbH. Auf Seite 27 und der Rückseite vom Schutzumschlag eine Farbzeichnung von Walter Georgi aus dem Jahre 1896. Motiv: Burgberg und Meißner Dom.