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Die Jakobskapelle mit der angebauten Armenfreischule um 1872.
Die Jakobskapelle an der Leipziger Straße.

Die Jakobskapelle ist ein spätgotischer Bau und befindet sich am Fuße des Burgberges an der heutigen Leipziger Straße Nr. 30. Die Kapelle wurde dem hl. Jakobus geweiht und ist 1221/22 urkundlich nachweisbar. Der unregelmäßige rechteckige Grundriss stammt noch aus der Zeit von 1480. In den Jahren 1888/90 hat man beim Bau des Logenhauses die Kapelle als Eingangsvorbau mit einbezogen und baulich verändert. Der tonnengewölbte Kellerraum der Kapelle ist dabei vermutlich noch aus vorgotischer Zeit.

Geschichte

Die Jakobskapelle gehörte einst mit zum Areal der Wasserburg. Gleich neben der Kapelle gab es einen Wirtschaftshof. Bereits am 12. August 1267 erklärte Markgraf Heinrich, dass der Hof der Wasserburg mit zur Jakobskapelle gehört, nicht aber zum Burglehn. Die geistliche Versorgung der Jakobskapelle ist für 1428 und später 1511 urkundlich überliefert. Die Jakobskapelle ging mit dem Wirtschaftshof nach der Reformation 1565 in die Verfügungsgewalt des Prokuraturamtes über und 1599 hat man das zerfallene Haus des Wirtschaftshofes als „Prokuraturhospital“ neu aufgebaut. Um 1887 verlegte man das Hospital in die Fischergasse Nr. 18. Bewohnt wurde das Hospital bis 1945 von alleinstehenden alten Frauen, später wurde es ab 1953 in eine Kinderkrippe umgestaltet.

Die einst wüste Baustelle hinter der Jakobskapelle wurde 1771 vom Superintendenten Chrisoph Haymann für 70 Taler erworben um an die Jakobskapelle ein Schulhaus anzubauen. Die „Armenfreischule“ wurde am 30. Juli 1773 eröffnet und die Kinder unentgeldlich unterrichtet. Die Jakobskapelle war bereits 1772 durch landesherrlichen Erlass der Armenfreischule für den Gottesdienst überlassen worden. Die Weihe der Kapelle war zu diesem Zweck am 25. Juni 1772. Die Kinder wurden dort nicht nur unterrichtet, sondern auch zum Spinnen, Nähen, Stricken und anderen nützlichen Arbeiten angehalten. Noch bis 1826 blieb die Armenfreischule eine Schule für arme Kinder aus allen Stadtteilen. Die Schule war zudem eine Elementarschule für die Gemeinde Fischergasse, die Wasserburg und für die Prokuraturamts-Freihäuser. Das Schulhaus mit Garten, die Jakobskapelle und dessen Vermögen wurden am 25. Mai 1840 dem Stadtrat unterstellt. Die Mitaufsicht hatte ab 1841 der Rektor der Stadtschule.

Noch bis Ostern 1870 nutzte man auch die Jakobskapelle als Schulgebäude, da das Schulhaus nicht mehr den Anforderungen genügte. Man richtete gleichzeitig eine „Kinderbeschäftigungsanstalt“ ein, welche dort bis September 1875 verblieb. Danach wurden die Räumlichkeiten als Wohnraum und Werkstatt vermietet. Der Garten an der Jakobskapelle sowie der kleine dazugehörige Weinberg (2,95 Ar) wurden ebenfalls vermietet. Den Mietern wurde später zum 30. Juni 1889 gekündigt, da die zuständige Königl. Bezirksschulinspektion bereits mit Kaufvertrag vom 30. März 1889 das ehemalige Schulgrundstück mit der Jakobskapelle an die Freimaurerloge verkauft hatte.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax-Verlag, Beucha 2009, S. 144 und 145.