Jahrmärkte
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Die Jahrmärkte in Meißen waren einst Fernhandelsmärkte auf denen, im Unterschied zu regionalen Wochenmärkten, vorwiegend Fernhandelskaufleute ihre Waren feilhielten.
Geschichte
Umso mehr Jahrmärkte abgehalten werden durften, umso höher galt damals die wirtschaftliche Bedeutung einer mittelalterlichen Stadt. Schon immer war Meißen ein wichtiger Umschlagplatz des Fernhandels. Bereits 983 wird ein „portus“ (portus = Hafen oder Zollstation) im Zusammenhang mit der Stadt Meißen erwähnt. Vermutlich lag dieser „portus“ in der Nähe vom heutigen Theaterplatz.
Die Jahrmärkte wurden aufgrund besonderer Privilegien zu bestimmten Terminen im Jahr abgehalten. Dabei wurden die Jahrmärkte meist nach jenen kirchlichen Festen benannt, an denen sie stattfanden. Der älteste Jahrmarkt war demnach der Donatusmarkt, der ursprünglich am 7. August, am Namenstag des hl. Donatus (Schutzpatron des Domes zu Meißen) stattfand. Der Donatusmarkt wird zwar erst 1401 erstmals erwähnt, doch dürfte er schon viel älter sein und auf die Anfänge Meißens zurückgehen. Nach der Reformationszeit verschob man den Markt ab 1589 um eine Woche und ab 1662 begann der Jahrmarkt erst montags.
Da der Markt nach der Einführung des Gregorianischen Kalenders mitten in die Erntezeit fiel, wurde er ab 1701 auf den Montag nach Bartholomäus verlegt und wurde daher als Bartholomäusmarkt bezeichnet. Auch der bisher in Lommatzsch am Sonnabend nach „Lätare“ abgehaltene Jahrmarkt, wurde 1475 von Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht nach Meißen verlegt. Später fand dieser Markt am Montag nach Judika statt und wurde deshalb als Judikamarkt oder auch „Fastenmarkt“ bezeichnet.
Den dritten Jahrmarkt bekam die Stadt im Jahr 1667. Der am Sonntag nach Trinitatis abgehaltene Trinitatismarkt bestand eigentlich schon vor der Reformation als sogenannter „Ablassmarkt“. Er wurde besonders von der Landbevölkerung besucht und es herrschte ein entsprechendes Markttreiben. Der Jahrmarkt überdauerte die Reformationszeit und wurde 1667 schließlich bestätigt. Alle Jahrmärkte wurden auf dem Theaterplatz einschließlich des vorderen Abschnitts der Leipziger Straße abgehalten. Im ehemaligen Gewandhaus (Kaufhaus) konnten sich, wenn Jahrmärkte abgehalten wurden, die Kaufleute einmieten.[1] Erst zum Beginn des 19. Jahrhunderts bezog man auch noch andere Straßen und Plätze mit in das Marktgeschehen ein.
Aus „Verkehrsrücksicht“ wurden 1928 die Jahrmärkte auf den Juteplan und in die umliegenden Straßen vom Triebischtal verlegt. Der erste Judikamarkt fand dort am 25. März 1928 statt. Der Theaterplatz in der Altstadt wurde erst wieder ab dem Jahr 1990 Veranstaltungsort, zum Beispiel mit der Einbeziehung in die Meißner Weinfeste oder den Veranstaltungen des Stadttheaters.[2]
Literatur
- Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen. Meißen 1929.
- Günter Naumann: Meißner Chronik 1989–1996. Kreissparkasse Meißen, Meißen, 1996.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, Beucha, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
- Gerhard Steinecke: Unser Meißen – 1929–2004. Meißner Tageblatt Verlags GmbH.