Jüdentor
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Das Jüdentor war einst ein weiteres Stadttor direkt am Roßmarkt und führte von dort in die heutige Marktgasse. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Jüdentor im Jahre 1296.
Dieses Stadttor gehörte einmal zu den im Verlauf der Stadtmauer befindlichen Zugängen zur Altstadt bzw. zur Wasserburg. Die Stadttore waren Teile der Stadtbefestigung und meistens mit Verteidigungstürmen gesichert. Dabei gab es Türme mit Tordurchfahrt (Tortürme) oder auch Türme, die sich direkt seitlich vom Turm (Flankenturm) anschlossen. Die Altstadt war durch folgende Stadttore passierbar:
Das Brückentor, das Fleischertor, das Görnische Tor, das Lommatzscher Tor, das Jüdentor, das innere Wassertor, das äußere Wassertor und das Wassertor. In historischen Urkunden von 1287 und 1289 ist noch ein weiteres Tor überliefert. Es handelt sich dabei um das sogenannte „Windische Tor“ auch „windige Pforte“ (porta ventibilis) genannt. Es soll sich einst zwischen dem Görnischen und Lommatzscher Tor befunden haben.
Die ehemaligen Stadttore wurden ab 1826, weil sie zum Verkehrshindernis geworden waren, abgerissen. Zur Tausendjahrfeier 1929 hatte man das äußere Wassertor, das Lommatzscher Tor und das Görnische Tor temporär wieder als Attrappen aufgebaut.
Das Jüdentor
Schon die hinter dem Stadttor zum Markt führende Straße (heute Marktgasse) wurde einst im oberen Teil „Schnurengasse“ und im unteren Teil „Jüdengasse“ genannt. Die Jüdengasse führte dabei durch das Tor aus der Stadt hinaus, dann über den vom Stadtgraben durchschnittenen Roßmarkt und schließlich über die Triebisch.
Es war damals üblich Gassen und Tore, die nach auswärts wiesen, nach einem vor der Stadtmauer gelegenen Ort und daher einem „fremden“ Orte zu benennen. Da sich in dieser Zeit die Jüdische Gemeinde am Neumarkt befand, lag damit der Neumarkt schon in der Fremde.[1] Nur durch das Jüdentor soll es später den Juden erlaubt gewesen sein die Stadt zu betreten oder zu verlassen.[2]
Um 1550 wurde die Stadtmauer zwischen Fleischertor und Jüdentor abgerissen und der Rat der Stadt baute an dieser Stelle drei Häuser. Offenbar war man damals schon nicht mehr vom Verteidigungswert der Stadtmauer überzeugt. Im Jahre 1835 wurde das Jüdentor abgetragen.[3]
Literatur
- Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S. 75.
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5, S. 328.
- ↑ Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929, S.75, 307-309, 434, 440, 561, 569 und 617.