Historische Hydranten
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Ein Hydrant ist eine Armatur zur Entnahme von Wasser, auch in größeren Mengen, aus einem Wasserverteilungssystem. Er dient hauptsächlich der Löschwasserversorgung von Städten und Gemeinden. Die Hydranten werden dabei in Oberflurhydranten und Unterflurhydranten unterschieden.
Im Meißen gibt es nur noch wenige historische Oberflurhydranten. Sie stammen vermutlich aus dem Jahr 1893, als am 19. Juni das Wasserwerk Siebeneichen nebst moderner Wasserleitung in Betrieb genommen wurde.
Der erste Einsatz eines von der städtischen Wasserleitung gespeisten Hydranten im Brandfall war vermutlich der Brand am 4. Januar 1894 in der Elbstraße 21 bei Glasermeister Seifert, Inhaber eines Glas- und Porzellangeschäfts. Durch Unachtsamkeit hatte sich beim Umgang mit einer Petroleumlampe Stroh zur Verpackung von Glas entzündet. Die Freiwillige Feuerwehr Meißen konnte das sich schnell ausbreitende Feuer zwar nach einer Stunde löschen, allerdings entstand großer Sachschaden.[1]
Historische Hydranten im Stadtbild
Erkennbar sind die oberirdisch installierten Hydranten an ihrer roten Farbe und der ungewöhnlich reich verzierten Form. Die Hauptsäule erinnert dabei an die Form einer dorischen Säule, bestehend aus Sockel, Säule, Kapitell und Architrav. An den beiden genormten und mit einer Kappe versehenen C-Abgängen befindet sich vorn und hinten eine rundförmige, kunstvoll gestaltete Rosette mit vier Eckrahmen. Darüber ist eine Glocke, welche die Absperrvorrichtung enthält.
Auf alten Ansichtskarten und Fotos um 1900 sind die historischen Hydranten durch ihr markantes Aussehen sehr leicht erkennbar. Laut Aussage der Meißner Stadtwerke (MSW) sind die beiden verbliebenen Hydranten noch an das Wassernetz angeschlossen und auch in Betrieb. Allerdings ist der Hersteller unbekannt.
Ehemalige Standorte (Auswahl)
- Vor dem Haus Neugasse 55 (siehe Foto von 1917)
- Am König-Albert-Park, direkt hinter dem König-Albert-Denkmal
- Vor dem Haus Talstraße 64
- Auf der Talstraße, gegenüber der Porzellanmanufaktur Meißen
- Vor der Jutespinnerei und Weberei in der Talstraße, Ecke Schützestraße (siehe Foto von 1912)
- Vor dem Haus Markt 3
- Vor dem Haus Markt 5
- Auf dem Heinrichsplatz neben dem Heinrichsbrunnen
- Auf dem Heinrichsplatz vor der Meißner Bank
- Auf dem Domplatz in der Nähe des Burgkellers
- Auf dem Roßplatz vor dem Haus Nr. 7
- Auf dem Theaterplatz, direkt vor dem Stadttheater
- Auf dem Theaterplatz direkt vor dem Gasthof Goldene Sonne (1915)
- Vor dem Tuchmachertor, bzw. An der Frauenkirche
- Schloßberg, in der Nähe des Winkelkrugs
- Vor dem St. Afra-Friedhof
- Auf dem Kleinmarkt vor den Häusern Nr. 1, 3 und Nr. 10
- Angrenzend an das Haus Rauhentalstraße Nr. 10 (siehe Foto von 1904)
- Auf dem Burghof vor dem Verbindungsgebäude am Kornhaus (1902)
- In der Burgstraße am Haus Nr. 3 (1908)
- Am Hohlweg unterhalb der Schlossbrücke (1910)
- An der Böttgerstraße am Restaurant Schützenhaus (1910)
- An der Wilsdruffer Straße Nr. 22, vor dem Landhaus Schlimpert (1911)
Galerie
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Hydrant Ecke Talstraße/Schützestraße (ca. 1912)
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Hydrant am Heinrichsplatz um 1914
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Hydrant vor dem Haus Neugasse 55 (ca. 1917)
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Historischer Hydrant 1908 am Kleinmarkt
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Historischer Hydrant auf dem Burghof um 1902
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Hydrant 1898 vor der Saxonia am Stadttheater
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Historischer Hydrant vor der Fürstenschule um 1907
Aktuelle Standorte
- In der Nähe des Grundstücks Am Steinberg 16
- Vor dem Haus Nossener Straße 48
Literatur
- R. Heller: Brände und Unglücksfälle. In: Sächsische Feuerwehr-Zeitung.
Band 9, Nr. 2. H. Simon, Cölln [Meißen] 1894 (online).