Heinrichsplatz
Der Heinrichsplatz befindet sich in der Altstadt von Meißen und wird dominiert von der Franziskanerkirche, in der heute das Stadtmuseum untergebracht ist sowie dem Heinrichsbrunnen direkt vor dem Museum. Seit dem 3. Mai 1997 ist der Heinrichsplatz zur Fußgängerzone erklärt worden. Der Platz wird heute für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt, so zum Beispiel für den Töpfermarkt, das Weinfest Meißen oder den Meißner Weihnachtsmarkt.
Geschichte
Der Teil vor der Franziskanerkirche gehörte einst zum Kirchhof des Klosters. Bereits 1538 verlegten die Mönche auf Drängen der Stadt ihren Kirchhof. Der nun frei gewordene Platz wurde fortan als Töpfermarkt oder als Bauhof bei notwendigen Brückenarbeiten an der Altstadtbrücke genutzt.
Unterschiedliche Namen
Der obere Teil vom Platz beim Hotel Goldener Löwe, wurde in der Zeit von 1581 bis 1701, als „Naschmarkt“ bezeichnet. An der Stelle wurden einst Wildbret, Geflügel, Gemüse, Obst und Süßwaren (Naschereien) wie Honig- und Pfefferkuchen verkauft. Auch Namen wie „Fischmarkt“ oder Topf- und Töpfermarkt waren um 1678 im Gebrauch und sind belegt.
Der Teil des Platzes direkt an der Franziskanerkirche wechselt im Volksmund ebenfalls oft den Namen und es kommen Bezeichnungen wie „Holzmarkt“, „Fischmarkt“ oder „Kornmarkt“ vor. Erst am 14. März 1848 bekommt der große Platz mit „Am Packhofe“ erstmals einen amtlichen Namen. Am 20. April 1863 wird der Platz in „Heinrichsplatz“ umbenannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zwischen Mai 1945 und September 1945 kurzzeitig zur Umbenennung in „Leninplatz“. Danach hieß der Platz „Rathenauplatz“ und ab dem 2. Februar 1990 wieder „Heinrichsplatz“.
Verkehr
Schon immer war das Areal als Nebenmarkt der verkehrsreichste Platz der Altstadt. Er war ein Knotenpunkt des Verkehrs mit seinen Straßen zur Porzellanmanufaktur Meißen, nach Leipzig oder in Richtung Altstadtbrücke, der Elbe oder nach Cölln. Zudem war dabei die Engstelle vom Heinrichsplatz zum Kleinmarkt zu bewältigen, an der auch noch die Straßenbahn von 1899 bis 1933 verkehrte. Lange Zeit mussten dort zwei extra eingesetzte Verkehrsposten den Verkehr regeln. Um die Fußgänger an dieser Stelle noch besser zu schützen, baute man in die Nordwest-Ecke der Franziskanerkirche im Jahre 1927 einen Durchgang ein, der noch bis 1998 existierte.[1] Ein weiterer Durchgang für Fußgänger wurde am Grundstück Elbstraße 8 an der Ecke zur Leipziger Straße realisiert. Noch bis 1974 ging der städtische Durchgangsverkehr von der Altstadtbrücke über die Elbstraße-Heinrichsplatz-Kleinmarkt zur Gerbergasse. Heute ist der Platz eine Fußgängerzone.
Sehenswert
- Neben dem Stadtmuseum und dem Heinrichsbrunnen sind auch die Hochwassermarken ab 1501 an der Franziskanerkirche sowie gegenüber am Haus Elbstraße 8 von Bedeutung.[2]
- Am Eingang zum Haus Elbstraße 9/10 befindet sich ein Steinmosaik, welches auf den ehemaligen Weinhändler und Mäzen der Stadt Meißen, Ernst Otto Horn hinweist.
Literatur
- Helmuth Gröger: Tausend Jahre Meißen, Druck und Verlag, Klinkicht & Sohn, Meißen, 1929.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.