Der Heinrichsbrunnen am Heinrichsplatz.
Der Heinrichsbrunnen 1904.

Der Heinrichsbrunnen befindet sich auf dem Heinrichsplatz in einer Fußgängerzone vor dem Stadtmuseum Meißen an der Franziskanerkirche. Die Brunnenanlage von 1863 ist die Nachbildung eines mittelalterlichen Marktbrunnen mit der Brunnenfigur von König Heinrich I. (919-936), welcher das Modell einer Burg im Arm hält. Heinrichsplatz und Heinrichsbrunnen erinnern damit an den deutschen König Heinrich I., der 929 auf dem Meißner Burgberg eine Grenzbefestigung anlegte, aus der sich dann die Reichsburg Misni (Meißen) hervorging. Der Heinrichsbrunnen wurde am 23. April 1863 mit der Enthüllung der Brunnenfigur eingeweiht. Am 20. April 1863 war bereits der Platz in Heinrichsplatz umbenannt worden.

In den Wintermonaten wird der Heinrichsbrunnen eingehaust. Die Brunnenfigur bleibt jedoch sichtbar und ist dann mit Plexiglas-Scheiben gesichert. Die gesamte Brunnenanlage steht unter der Objektnummer „09266307“ auf der Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen.

Brunnenanlage

Nach dem Entwurf von Georg Hermann Nicolai, Professor für Baukunst an der Dresdner Kunstakademie, wurde der Brunnentrog aus Sandstein ausgeführt. Vier kleinere Wasserbecken mit Löwenkopf-Ausläufen (Schöpftröge) ergänzen die Anlage. Der Platz wurde lange Zeit als Fischmarkt genutzt und ein schmuckloser Wasserkasten aus Stein, welcher bisher auf dem Platz stand, wurde bereits 1862 abgerissen.

Schon 1892 waren größere Reparaturen am Brunnen-Bassin notwendig geworden. Dabei mussten auch alle Löwenköpfe erneuert werden. In den Jahren 1988/89 hat man das Brunnenbassin vollständig erneuert. Die Übergabe der Brunnenanlage erfolgte am 4. Oktober 1989. Trotzdem war das Bassin weiter undicht und musste mit Blei ausgekleidet werden. Erst im Mai 1993 waren die Arbeiten beendet.

Das Wasser wird im Kreislauf gepumpt. Noch bis 1962 wurde die Brunnenanlage über die Röhrfahrt mit Wasser versorgt. 1995 wurde um den Brunnen einige Hochrelief-Bronzen mit dem Phantasie-Portrait von König Heinrich I. und ein umlaufendes Schriftband in das Pflaster eingelassen.

Brunnenfigur

Der runde Figurensockel wurde im Jacobiwerk aus Eisen hergestellt. Die Brunnenfigur aus Sandstein hat Robert Henze, ein Schüler von Ernst Rietschel, modelliert.[1]

Literatur

  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-386729-013-5, S. 124 bis126.