Dieser Artikel könnte unvollständig, unzureichend belegt oder anderweitig überarbeitungsbedürftig sein.

Du bist herzlich eingeladen, ihn zu überarbeiten und zu ergänzen (Registrierung erforderlich). Bitte entferne danach diesen Hinweis. Vielen Dank!

Gustav Ludwig Crasso (ca. 1885?) © Stadtarchiv Meißen, 14.2.07.05 Personen - Angehörige der Porzellanmanufaktur, Signatur: XIIIe 4-1

Gustav Ludwig Crasso (* 14. März 1810 in Meißen; † 19. Juni 1898 in Meißen) war ein Oberinspektor der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Meißen und ab 1882 Ehrenbürger der Stadt Meißen.

Leben und Werk

Gustav Ludwig Crasso absolvierte zunächst an der Dresdner Mohrenapotheke ein Lehre und war später bei verschiedenen auswärtigen Apotheken angestellt. Nach dem Tode der Mutter im Jahre 1837 kehrte er nach Meißen zurück. Er trat am 1. April 1837 als Laborant in die Königliche Porzellan-Manufaktur im Triebischtal an der Talstraße ein. Zugleich übernahm er die Verwaltung des von seiner Mutter geerbten Weinbergs. Auch in der Freizeit wird sich Crasso zukünftig und mit Vorliebe der Bewirtschaftung seines Weinberges und der wissenschaftlichen Forschung widmen.

Durch seine Tätigkeit an der Porzellanmanufaktur hatte er die Möglichkeit seine Kenntnisse beim berühmten Chemiker „Justus von Liebig“ in Gießen zu erweitern. Im Jahre 1839 wird Crasso „Arkanist“. Er heiratet 1840 Marie Kühn, die Tochter des Inspektors Heinrich Gottlieb Kühn, welcher an der Porzellanmanufaktur ab 1849 Direktor wird. Crasso wird 1869 an der Porzellanmanufaktur Meißen zum Betriebsoberinspektor ernannt. Später wird er zusammen mit Moritz Oskar Raithel die Direktion der Manufaktur bis zu seiner Pensionierung übernehmen.

Im Jahre 1876 wird Crasso pensioniert. Ab 1881 übereignete der kinderlose Crasso der Stadt Meißen schrittweise sein gesamtes Vermögen in der Form mehrerer Stiftungen. Besonders wichtig war dabei für die Stadt die kostenfreie Übereignung des Weinberges in Niederfähre. Ein entsprechender Vertrag wurde am 30. Juli 1890 abgeschlossen. Später wird auf dem Gelände das Stadtkrankenhaus errichtet, welches damals dringend benötigt wurde. Gustav Ludwig Crasso verstarb in Meißen am 19. Juni 1898.[1]

Crassoberg

Blick zu „Crassoʼs Weinberg“ und dem Stadtkrankenhaus.

Am Crassoberg in Niederfähre befand sich der sogenannte „Crasso Weinberg“, welcher durch Schenkung von Gustav Ludwig Crasso im Juli 1890 an die Stadtgemeinde Meißen ging. Mit der Schenkung wurde dann auch gleichzeitig der Name „Crassoʼs Weinberg“ wirksam.

Ehrungen

  • Die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Meißen erfolgte durch Beschluss vom Stadtrat und Urkunde am 19. Januar 1882. In der Begründung wurde ausdrücklich vermerkt, dass die Ehrung aus den lautersten Motiven heraus und wegen seiner großen Heimatverbundenheit erfolgt sei.
  • Die ursprünglich als Fortsetzung der Moritzstraße geplante Straße im Triebischtal wurde am 10. Juni 1898 nach Gustav Ludwig Crasso als Crassostraße benannt. Die ersten Häuser der Crassostraße waren die beiden Eckhäuser an der Talstraße. Schon im Jahre 1892 sollte die Gerbergasse in Crassostraße umbenannt werden, doch das wurde von Gustav Ludwig Crasso abgelehnt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5, S. 54 und 55.