Graba- und Schregerwerke
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Die Graba- und Schregerwerke, vormals „Metallwarenfabrik von Julius Graba“, war eine Fabrik der metallverarbeitenden Industrie in Niederfähre an der heutigen Zscheilaer Straße Nr. 45.
Geschichte
Der Unternehmer Julius von Graba kam um 1870 als Mitinhaber einer Lampenfabrik nach Meißen. Er gründete hier am 5. Oktober 1876 die „Metallwaarenfabrik von Julius Graba“. Neben der Lampenherstellung wurden in der Fabrik auch Gebrauchsgegenstände für das Militär gefertigt. Man kaufte von den Jacobiwerken im Triebischtal eine Tiefziehpresse und stellte später auch gestanzte Dosen her. Im Frühjahr 1886 kaufte v. Graba vom Ziegeleibesitzer Rudolph ein Grundstück in Niederfähre und errichtete dort ein Fabrikgebäude. Am 6. Oktober 1886 begann man dort zunächst bedruckte einfarbige und später auch mehrfarbige Dosen mit ca. 30 Arbeitskräften herzustellen.
Die dort gefertigten Dosen waren sehr gefragt und wurden bis nach Indien und China in großer Stückzahl exportiert. Später stellte man auch sogenannte Spiegel-Dosen her, aber den großen Absatz hatte man mit kleinen Dosen für Schuhcreme und Lederfett. Im Jahre 1897 wurde die Fabrik an die „Actiengesellschaft für Cartonagenindustrie, Dresden-Loschwitz“ verkauft. In dieser Zeit zählte das Unternehmen bereits 275 Arbeiter. Die Aktiengesellschaft erwarb 1899 auch noch das von Rudolph Schreger 1894 gegründete Unternehmen. Die Fabrik von R. Schreger lag an der heutigen Rosa-Luxemburg-Straße und beschäftigte damals ca. 100 Arbeiter. Dort wurden vorwiegend Metallverpackungen hergestellt. Im Jahre 1901 wurden beide Werke unter den Namen „Vereinigte Graba- und Schregerwerke“ zusammengeschlossen. Um 1914 gab es dort ca. 1 100 Beschäftigte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man 1946 das Unternehmen enteignet und es gründete sich der „VEB Blechpackung Meißen“. Ab 1980 wurden dort zunehmend Drehverschlüsse für Gläser hergestellt. Der Betrieb stellte 1983 für alle in der DDR hergestellten Gläser die Deckel her, so zum Beispiel sämtliche Deckel für Kindernahrung im Glas. Dabei lag die tägliche Produktion bei 580 000 Stück Deckeln. Am 28. Juni 1990 gab es im VEB Blechpackung Meißen noch 489 Arbeitskräfte. Der Betrieb gehörte ab September 1990 zur Treuhand-Kapitalsgesellschaft. Für die Haupterzeugnisse Uni-Deckel und Konservendosen gab es schlagartig keinen Absatz mehr und es folgte ein drastischer Personalabbau. Ab dem 1. Januar 1995 gehörte die Fabrik zu „Vogel & Noot Meißner Metallverpackungen GmbH“. Am 31. März 1996 gab es dort noch 239 Mitarbeiter.[1]
Literatur
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax, Beucha 2009, S. 224 und 225.