Gerhard Wilhelm Albert Marcks


Gerhard Wilhelm Albert Marcks (* 18. Februar 1889 in Berlin; † 13. November 1981 in Burgbrohl/Eifel) war ein Bildhauer, Grafiker und Porzellankünstler.
Leben und Werk
Marcks ist der Sohn eines Kaufmanns. Von 1899 bis 1907 besucht er das Bismarck-Gymnasium in Berlin. Ab 1908 erhält er Anleitungen zur plastischen Arbeit durch August Gaul und Georg Kolbe. Zum 1. Dezember 1918 wird Marcks an die Kunstgewerbeschule in Berlin berufen und zum 1. Oktober 1919 an das Bauhaus Weimar. Im Jahre 1920 leitet er die Bauhaustöpferei in Dornburg an der Saale. Am 15. September 1925 wird er als Bildhauer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale berufen. Er übernimmt dort die Leitung der Bildhauerklasse.
Schon am 13. Oktober 1914 schrieb Marcks an seine Frau, dass Max Adolf Pfeiffer ihn eingeladen hat, nach dem Krieg, zu ihm nach Meißen zu kommen, um an der Porzellanmanufaktur Meißen zu arbeiten. Vermutlich war dann Marcks im Februar 1919 zu Modellarbeiten in Meißen. Allerdings ist der Kontakt zu Meißen nicht andauernd. Die Manufaktur erwarb jedoch die drei Modelle der Leuchterreiter. Eine vertragliche Regelung seiner Arbeiten kam erst am 13. Oktober 1919 zustande.
Im Jahre 1928 erhält er den „Villa-Romana-Preis“ und unternimmt eine Studienreise nach Griechenland. 1933 wird Marcks aus dem Lehramt entlassen und siedelt zunächst nach Niehagen in Mecklenburg um. 1933 Rückkehr nach Berlin. Im Jahre 1943 wird sein Wohnhaus, das Atelier und ein Teil seiner künstlerischen Werke durch einen Bombentreffer vernichtet. Er kehrt nun nach Niehagen in Mecklenburg zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekommt Marcks 1946 eine Professur an der Landeskunstschule in Hamburg. Nach seinem Umzug 1950 nach Köln-Müngersdorf ist er freischaffend tätig.
Bekannt ist zum Beispiel seine Werkgruppe aus der Zeit von 1909 und 1910 mit fünf Tierplastiken für die Schwarzburger Werkstätten. Im Jahre 1917 liefert er fünf Tierplastiken für die Steingutfabrik in Velten. Marcks lieferte zwischen 1929 und 1938 vor allem Geschirr- und Gefäßmodelle an die Berliner Manufaktur (KPM). Für die Olympischen Spiele 1972 in München gestaltete er die Rückseite der Siegermedaillen.[1][2]
Literatur
- Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Edition Leipzig, Leipzig 1993, ISBN 3-361-00402-0.
- Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Meißen 2000, ISBN 3-910063-28-4.
- Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.