Friedrich August Wittig

Lithografie von F. A. Wittig von 1883.

Friedrich August Wittig (* 23. März 1823 in Meißen; † 20. Februar 1893 in Düsseldorf) war ein Bildhauer aus Meißen. Die Wittigstraße im Triebischtal trägt seit dem 22. Juli 1897 seinen Namen.

Leben und Werk

F. A. Wittig wurde als Sohn eines Schäfers in Meißen geboren. Er verbrachte seine Kindheit im Elternhaus am Mühlweg. Später ist er Schüler von Ernst Rietschel an der Dresdner Kunstakademie. Im Jahre 1848 erhält Wittig das Große sächsische Reisestipendium und ging zunächst für einen längeren Aufenthalt nach München, Florenz und 1850 auch nach Rom. In Rom richtet er sich ein eigenes Atelier ein. Er betreibt an den Aufenthaltsorten seine Kunststudien mit großem Fleiß und Ausdauer. Schon bald wird er als „kräftiges Talent“ in Künstlerkreisen bekannt.

Im Jahre 1862 berief ihn die Kunstakademie Düsseldorf zum Professor für Bildhauerei. Dies geschieht auch auf Empfehlung von Rietschel, Cornelius und Schnorr. In Düsseldorf wird ihm die Errichtung einer Bildhauerschule übertragen. Seine geschaffenen Werke sind künstlerisch der Klassik verpflichtet und perfekt in der Ausführung.[1]

F. A. Wittig verstarb am 20. Februar 1893 in Düsseldorf. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Nordfriedhof Düsseldorf. Die Bronzeplastik an der Grabstele „Beweinung Christi“ von 1892 ist ebenfalls ein Werk Wittigs.

Wittig vermachte seiner Heimatstadt Meißen neun seiner Bronzeplastiken, darunter auch das berühmte Relief der Lorelei. Zudem vererbt Wittig der Stadt Meißen auch sein von Friedrich Georg Kersting gemaltes Portrait. Alle Werke sollten in einem Raum ausgestellt werden. Der Stadtgemeinderat von Meißen nimmt am 13. April 1893 dieses Vermächtnis an. Weiterhin vererbt Wittig der Gemeinde der Frauenkirche ein Kapital von 20 000 Mark. Von dessen Zinsen sollten arme Kinder mit guten Schulzeugnissen zur Konfirmation eingekleidet werden und ein Gesangsbuch erhalten in dem der Name Wittigs vermerkt sein sollte.

Die übereigneten Werke Wittigs wurden 1894 erstmals der Bevölkerung Meißens an den Sonntagen im November gezeigt. Sie waren dazu in einem Ratssitzungszimmer aufgestellt. Heute stehen die Exponate einzeln im Stadtmuseum Meißen am Heinrichsplatz.[2]

Literatur

  • Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Leipzig, 1890.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Leipzig, 1890.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax, Beucha 2009, S. 368.