Werbeanzeige der Ernst Teichert GmbH von 1910.
Säulenverkleidung mit Werbefliese.

Ernst Teichert (* 7. Januar 1832 in Schöneich/Schlesien; † 7. Oktober 1886 in Meißen) war ein deutscher Töpfer und ein Ofen- und Porzellanfabrikant. Unter Verwertung des Melzerschen Patents hat er in Meißen die Ofen- und Wandfliesen Industrie begründete. Er war der jüngere Bruder von Carl Teichert.

Leben

Nach dem frühen Tod seines Bruders Carl führte Ernst Teichert das Unternehmen am Neumarkt als Werkführer fort. Bereits 1868 hatte er in Cölln in der heutigen Dresdner Straße, die Sächsische Ofen- und Schamottefabrik gegründet. Ab nun musste man die hergestellten Öfen am Vornamen der Fabrikeigentümer unterscheiden. Schon 1884 ging eine weitere keramische Fabrik, die Ernst Teichert GmbH, in der Fabrikstraße in Betrieb. Hier wurde vorwiegend Gebrauchsporzellan hergestellt. Zwei Jahre nach der Gründung starb Ernst Teichert in Meißen.

Sein Werk in der Fabrikstraße nahm im gleichem Jahr die Produktion von Schamottekacheln auf. Eigene bergmännisch betriebene Tongruben lieferten das Rohmaterial, was in den Ernst Teichert Betrieben von ca. 700 Mitarbeitern zu Kachelöfen und Wandplatten umgewandelt wurde. Die in den Werken hergestellten Wandplatten (Fliesen) waren begehrt. Sie brachten Sauberkeit und Schutz vor Bazillen in Hausfluren, Küchen, Bädern, Läden sowie Hospitälern.

Die dort ebenfalls hergestellte Baukeramik war dagegen ganz anders als die glatte Fliese. Baukeramik ist meist von architektonischem Wert. Der feuergebrannte Ton ist ein gutes Baumaterial. Als Platte zur Verkleidung großer Außenflächen, als Formstück im Putzbau oder Rohziegelbau hartgebrannt geklinkert, im Erdton des Materials, war die Baukeramik von E. Teichert nun fast überall zu finden.

Am 7. Oktober 1886 verstarb Ernst Teichert. Seine Grabstätte befindet sich auf den Alten Johannesfriedhof. Sein Sohn Christian Teichert führte das Unternehmen nach dem Tode des Vaters fort.[1][2]

Literatur

  • Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax–Verlag, Beucha 2009, ISBN 978-3-86729-013-5

Einzelnachweise

  1. Rat der Stadt Meissen: Die Stadt Meissen und ihre Umgebung, DARI-Verlag Berlin-Halensee, 1928, ab S. 71.
  2. Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen. Sax, Beucha 2009, S. 340.