Portrait von Ernst Barlach.
Schlafende Vagabunden von 1912.

Ernst Barlach (* 2. Januar 1870 in Wedel bei Hamburg; † 24. Oktober 1938 in Rostock) war ein Bildhauer, Grafiker, Dichter und Porzellankünstler.

Leben und Werk

Von 1888 bis 1891 besuchte er die Gewerbeschule in Hamburg, nahm allerdings noch nebenher Abendstunden bei Richard Thiele. An der Dresdner Kunstakademie studiert er von 1891 bis 1895 und arbeitet auch im Atelier von Robert Diez. Zum einjährigen Studium weilt er im Jahre 1895 an der Académie Julien in Paris. Bereits 1896 befasst sich Barlach mit keramischen Werkstoffen in Unterweißbach. Barlach zieht 1899 nach Berlin ist aber auch im Raum Hamburg tätig.

Von 1901 bis 1904 ist er in Wedel bei Hamburg ansässig und schuf für die Töpferwerkstatt Mutz in Altona einige Kleinkeramiken.1906 unternimmt er eine Russlandreise. Ab 1907 wird er Mitglied der Berliner Sezession und schließt einen Vertrag mit Paul Cassirer ab, welcher ihm ein festes Gehalt gewährt und auch Aufträge organisiert. Ab 1910 ist er in Güstrow ansässig und im Ersten Weltkrieg wird er für zwei Monate Soldat in Sonderburg. Seine erste Gesamtausstellung wird im Jahre 1917 von P. Cassirer organisiert.

Im Juni 1922 überlässt Barlach der Porzellanmanufaktur Meißen die Ausformung seiner beiden Modelle „Schwebender Mann“ und die „Schlafenden Vagabunden“. Es kommt aber zu keinen intensiven Kontakt zur Manufaktur. Barlach überlässt es P. Cassirer den Vertrag über seine Modelle mit der Manufaktur auszuarbeiten. Am 25. August 1923 wurde dann Max Esser dazu bestimmt, die Ausformungen zu beaufsichtigen und die Herstellung von je 11 Urstücken zu überwachen.

Ab 1919 ist Barlach Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin, es folgt die Ablehnung für zwei Professuren. Er wird 1925 Ehrenmitglied der Münchener Akademie der Bildenden Künste und ab 1937 kommt es dann zur Beschlagnahmung zahlreicher Werke aus den öffentlichen Sammlungen. Zudem verhängt man ein Ausstellungsverbot.[1][2]

Literatur

  • Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Edition Leipzig, Leipzig 1993, ISBN 3-361-00402-0.
  • Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Meißen 2000, ISBN 3-910063-28-4.
  • Günter Naumann: Stadtlexikon Meißen, Sax-Verlag, 2009, ISBN: 978-3-86729-013-5.

Einzelnachweise

  1. Caren Marusch–Krohn: Meissener Porzellan–1918–1933–Die Pfeifferzeit, Edition Leipzig, 1993, S. 153.
  2. Jürgen Schärer: Auf den Punkt gebracht, Porzellane für Meissen, Max Adolf Pfeiffer zu Ehren, Staatliche Porzellan–Manufaktur Meissen, 2000, Seite 251